Fußgänger verstärkt im Visier
Das NCAP-Testprogramm wird ausgeweitet. Erkennung und Notbremsassistent sollen sich abzeichnende Zusammenstöße verhindern.
Mit groß angelegten Crashtests ist die Verbraucherschutzorganisation Euro NCAP mit Hauptsitz in Brüssel bekannt geworden. Im Jahr 1997 gegründet, zählt der Verband aktuell sieben europäische Regierungen sowie Automobilclubs und Konsumentenvereinigungen zu seinen Mitgliedern.
Ab dem kommendem Jahr testen die NCAP-Ingenieure auch die Fußgängererkennung von automatischen Notbremsassistenten (AEB) bei Neufahrzeugen. Dafür wurden spezielle Dummies entwickelt. Für eine gute Benotung muss das Auto einen Zusammenstoß bei bis zu 40 km/h verhindern und bei bis zu 60 km/h die möglichen Verletzungen eines Passanten spürbar mindern. Euro NCAP wird dabei drei Szenarien nachstellen: einen gehenden und einen rennenden Erwachsenen sowie ein plötzlich hinter einem parkenden Auto auftauchendes Kind. Generell sinken bereits ab 45 km/h bis 50 km/h die Überlebenschancen bei Fußgängerunfällen dramatisch.
Besonders bei Sport Utility Vehicles (SUV) und Geländewagen kann der Fußgängerschutz eine problematische Sache sein. Die Schwergewichte wurden in Tests früher häufig mit null Punkten bewertet. Laut aktueller Auswertung sind die Fahrzeuge aber mittlerweile besser als ihr Ruf. Das Sicherheitsniveau von SUV und Geländewagen hat sich beim Fußgängerschutz sehr gut an das der Kompaktklasse angenähert.
Die Materialien vieler SUV im Frontbereich sind weicher geworden und nehmen die Aufprallenergie besser auf. Zudem haben Motorhaube sowie Stoßfängerbereich weniger Kanten, was sich günstig auf die Schwere der Verletzungen auswirkt.