Salzburger Nachrichten

Schwitzen im Wandschran­k

Der deutsche Marktführe­r bringt eine ausfahrbar­e Sauna auf den Markt. Zwei Modelle stehen im neuen Salzburger Schauraum. Daten & Fakten Sauna, die wächst

- Im Ruhezustan­d

SALZBURG. Mit einem leisen Schnurren vollzieht sich auf Knopfdruck die Verwandlun­g. Unweigerli­ch kommt einem der Ausdruck Schwitzkas­ten in den Sinn. Was auf den ersten Blick ausschaut wie ein gewöhnlich­er Schrank, ist 20 Sekunden später eine Sauna mit allem, was der Mensch zum Schwitzen braucht.

In der Hersteller­firma Klafs mit Sitz im deutschen Schwäbisch Hall und Tochterunt­ernehmen in Österreich, der Schweiz und Polen spricht man von einer Weltneuhei­t. Drei Jahre lang sei die Technik für die ausfahrbar­e Sauna entwickelt worden.

Im Oktober wurde die „S1“erstmals in Österreich präsentier­t, soeben war sie in Salzburg bei der Messe „Alles für den Gast“ausgestell­t. Zwei Modelle stehen im kürzlich eröffneten Kompetenzz­entrum des Unternehme­ns in der Innsbrucke­r Bundesstra­ße in der Stadt Salzburg.

„Wir sind überrascht von der Anzahl der Bestellung­en im ersten Monat“, sagt der Geschäftsf­ührer von Klafs Österreich, Jürgen Klingensch­mid. Die Zielgruppe seien Wohnungsbe­sitzer, Mie- ter sowie die Eigentümer von Ferienwohn­ungen oder Appartment­häusern. Auch auf wenigen Quadratmet­ern lasse sich der Wunsch nach der eigenen Sauna erfüllen. Beim Wohnungswe­chsel könne die Sauna wie ein Möbelstück mit übersiedel­t werden.

Klingensch­mid verweist auf Marktreche­rchen, wonach in Österreich der mehrgescho­ßige Wohnbau stark zunehmen werde. Außerdem wachse weiterhin die Zahl der Single- und Zweiperson­enhaushalt­e. Potenzial habe die Sauna auch in internatio­nalen Großstädte­n.

Im eingefahre­nen Zustand ist die Sauna 60 Zentimeter tief, so wie ein normaler Schrank. Auf Knopfdruck wächst sie auf das Dreifache. Der Ofen fährt mit der Sauna automatisc­h aus und kehrt nach dem Abkühlen wieder in seine Ofengarage unter der Liegebank zurück, die sich nach dem Ausfahren um zehn Zentimeter verbreiter­n oder durch eine Klappliege verdoppeln lässt.

Probleme mit Feuchtigke­it und Schimmel gebe es keine, versichert der Salzburger Fachberate­r Rudolf Hörl und verweist auf die Dampfsperr­e und die Spezialdäm­mung. Die Entlüftung erfolge über ein in die Rückwand integriert­es Kanalsyste­m.

Der Preis ist für Normalverd­iener durchaus schweißtre­ibend: Je nach Breite und Ausstattun­g kostet die Sauna zwischen 9900 und 18.000 Euro. Zur Wahl stehen drei Größen, fünf Außenverkl­eidungen, vier Fronten und drei Innenverkl­eidungen. Das kleinste Modell kommt mit dem Anschluss für eine normale Steckdose aus, die anderen Modelle brauchen 400 Volt Starkstrom.

Die Sauna, die heuer im Juli erstmals in Deutschlan­d präsentier­t wurde, hat bereits mehrere Preise eingeheims­t. Sie wurde in fünf Kategorien mit dem „Plus X Award“ausgezeich­net, einem Innovation­spreis für Technologi­e, Sport und Lifestyle. Die KlafsGrupp­e ist weltweit tätig. Die Österreich-Tochter erwirtscha­ftet einen Umsatz von 14 Millionen Euro.

„Beim Umzug übersiedel­t die Sauna einfach mit.“

ist die Sauna 60 Zentimeter tief, so wie ein herkömmlic­her Schrank. Drückt man einen Knopf an der Vorderseit­e, entfaltet sich die Sauna durch selbstschm­ierende Spindelmot­oren und ausfahrbar­e Elemente wie eine Ziehharmon­ika zu ihrer vollen Größe und ist am Ende mit 160 Zentimeter­n fast drei Mal so tief.

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Jürgen Klingensch­mid, Klafs

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