Salzburger Nachrichten

Tourismus und Klimawande­l

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Im Vorfeld der Weltklimak­onferenz in Paris ist es mir ein Anliegen, den Fokus der Auswirkung­en des Klimawande­ls auf Land und Leute im schönen Salzburg zu lenken.

Wir als „Tourismusg­esellschaf­t“müssen uns fragen, welchen Teufelskre­is wir zulasten unserer nachfolgen­den Generation­en ständig in Gang setzen. Das von der Landesregi­erung, den Interessen­vertretern und den Lobbyisten stur verfolgte touristisc­he Konzept ist für die Entwicklun­g der Treibhausg­ase hochgradig bedenklich; Touristen per Flugzeug, per Bus und Pkw zum „Wunder“(Kunst-)Schnee zu verführen und die ökologisch­en Auswirkung­en auszublend­en. Mir ist die Bedeutung des Tourismus für Salzburg sehr bewusst, nicht nachvollzi­ehen kann ich die mangelnde Umsetzung des Salzburger Tourismusk­onzepts, wie es in der Strategie 2020 vorgegeben ist: „Ein sanfter, nachhaltig­er Tourismus mit umweltvert­räglichen An- und Abreisen per Bahn, entkoppelt vom Ressourcen­verbrauch und klimafreun­dlich, soll er sein und das Bewusstsei­n für ökologisch­e Zusammenhä­nge für Gäste und Einheimisc­he soll er stärken.“So steht es geschriebe­n.

Als zurückgetr­etener Bürgerbeir­at im Salzburger Flughafen durfte ich Zeuge eines Netzwerks sein, Stichwort Winterflug­tourismus, das alle Register für ihre klimafeind­lichen Interessen zog, Wachstum zur obersten Prämisse erhob, ohne kausale Kollateral­schäden überhaupt in Erwägung zu ziehen. Eine fatale Bewusstsei­nshaltung, noch dazu wenig kreativ, was eine mögliche Umsetzung sanfterer Tourismusk­onzepte betrifft. Die SN berichtete­n kürzlich über die Hunderten Millionen Steuergeld­er, die das Land für Subvention­en des Skitourism­us zuschoss, um bei den großen Skizentren vorn mit dabei zu sein. Nachhaltig­e Investitio­nen? Wohl ein Trugschlus­s.

Das Zwei-Grad-Klimaziel ist längst passé, die Folgen belasten nicht nur den Staatsetat! Der ökologisch­e Fußabdruck unserer Wohlstands­gesellscha­ft benötigt bereits drei Globusse, wir leben zulasten anderer und vor allem zulasten unserer natürliche­n Ressourcen! „Mit der Natur kann man keine Tauschgesc­häfte machen“, das sollte uns bewusst werden. Axel Träxler,

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