Nico Rosberg sammelt Siege für die Statistik
Seit die Formel-1-WM zugunsten von Lewis Hamilton entschieden ist, darf Nico Rosberg die Nummer eins bei Mercedes spielen.
Es war ein unangefochtener Start-Ziel-Sieg, den der Deutsche Nico Rosberg am Sonntag beim Großen Preis von Brasilien in São Paulo zelebrierte. Vom Start kam zwar Lewis Hamilton etwas besser vom Fleck als der aus der Pole Position gestartete Mercedes-Teamkollege. Aber der partyfreudige Brite reihte sich hinter Rosberg ein und machte auch später keine Anstalten, den Deutschen unter Druck zu setzen.
Seit die WM entschieden ist, darf Rosberg offenbar die Nummer eins im Team Mercedes spielen. Er sammelt Siege für die Statistik und seine persönliche Mini-WM. So nennt er seine Ambitionen, seit Hamilton außer Reichweite ist. In Brasilien war es sein fünfter Saisonerfolg, der zweite in Folge und insgesamt sein 13. erster Platz in einem WMLauf. Damit eroberte er wie im Vorjahr die Vizeweltmeisterschaft. Hinter dem Mercedes-Duo gab es den Ferrari-Paarlauf. Sebastian Vettel wurde vor Kimi Räikkönen Zweiter. Ab Platz fünf wurde jeder Fahrer mindestens einmal überrundet.
Der angekündigte Weiterverbleib von Red Bull in der Formel 1 brachte die Motorendebatte nicht zum Stoppen. Besonders der mögliche Zugriff auf Alternativmotoren ab der Saison 2017 erregt die Gemüter. Solche Motoren, die etwa von RedBull-Berater Helmut Marko favorisiert werden, sollen in der Herstellung deutlich günstiger sein, also die Hybrid-Aggregate von Mercedes, Ferrari, Renault oder Honda. Von Automobilkonzernen unabhängige Hersteller sollen solche Triebwerke anbieten. Formel-1Boss Bernie Ecclestone steht der Idee positiv gegenüber und regte Interessenten an, bis zum 23. November ihren Willen kundzutun. Danach könnte es eine Ausschreibung geben. Der Hintergrund: Ecclestone hält den Einfluss der arrivierten Motorenbauer für zu groß.
Für Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist Ecclestones Vorstoß „unbegreiflich“. Er befürchtet, dass mit Alternativmotoren Probleme entstehen, die der Formel 1 schaden. Auch Niki Lauda lehnt „diese komischen Motoren“ab und fordert klare Konzepte für die Antriebseinheiten. Nach Ferrari hat sich am Sonntag auch Hersteller Honda deutlich gegen einfachere Motoren als Konkurrenz ausgesprochen.