Serienmeister Flachgau
In knapp zwei Wochen kämpft die Judo Union Flachgau um den Mannschafts-Staatsmeistertitel. Der Verein zählt seit Jahren wegen seiner herausragenden Nachwuchsarbeit zu den Besten.
„Als klarer Favorit gehen die Galaxy Tigers aus Perchtoldsdorf in das Finalturnier“, gibt sich der Trainer und Sportliche Leiter Gerhard Dorfinger aus Straßwalchner Sicht bescheiden. Zuerst muss im Halbfinale Wimpassing besiegt werden. Ohne Ludwig Paischer, der bei Turnieren in China und Korea an den Start gehen wird, wird das keine leichte Aufgabe. Dorfinger: „Es wird sicher spannend, da wir uns mit Wimpassing genau auf Augenhöhe befinden.“Unterstützt wird das Team von den zahlreichen Flachgauer Fans, die mit einem Fanbus anreisen. Zuletzt konnte der Serienmeister 2012 die Trophäe nach Straßwalchen holen. In der ersten Dekade des neuen Jahrtausends räumten die Flachgauer nicht weniger als acht Titel ab. Davor war es die Frauenmannschaft, welche für Furore sorgte und in den 90ern kaum zu schlagen war.
Trainer Gerhard Dorfinger kann in der Flachgauer Gemein- de als „Mister Judo“bezeichnet werden. Seit 50 Jahren ist er für den Verein aktiv. Zuerst als Sportler, später als Trainer und Sportlicher Leiter. Als 2000 die neue Sporthalle eröffnet wurde, setzte ihm die Gemeinde ein Denkmal und benannte sie „Gerhard-Dorfinger-Halle“. „Am Anfang hat mich das eher gestört, aber mit der Zeit lernt man, damit umzugehen. Jetzt ist es eine Ehre für mich, weil man sieht, wie viel wir alle mit dem Judo-Sport erreicht haben“, sagt der 69-Jährige. Den Stellenwert des Kampfsports erkennt man auch am Zugang zur Halle. Dieser erfolgt über den Ludwig-Paischer-Platz – zu Ehren der Olympia-Silbermedaille 2008. „Diese Medaille von Lupo war sicherlich der schönste Moment meiner Trainerkarriere. Aber auch die zahlreichen Mannschaftsund Einzelstaatsmeistertitel waren wunderbar“, sagt Dorfinger, der auf der Suche nach einem Nachfolger ist. Max Schirnhofer, der schon jetzt als Trainer bei der Judo Union tätig ist, wäre für den Erfolgscoach der richtige Mann. Um den Nachwuchs muss man sich in Straßwalchen keine Sorgen machen, auch wenn es härter geworden ist, Kinder für den Sport zu begeistern. Mit gezielten Aktionen in den Schulen versucht der Verein auch schon die ganz Kleinen zum Judo zu bringen – mit Erfolg. Auch eine Damenmannschaft könnte in den nächsten Jahren wieder in der Bundesliga mitmischen. „Wir haben derzeit sechs Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren. Wenn uns diese erhalten bleiben, ist es auf jeden Fall wieder möglich“, sagt Dorfinger.
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