Salzburger Nachrichten

Wie entwickeln sich Rohöl und Gas? Die Weichenste­llungen der Politik entscheide­n über den Energiemar­kt.

- SALZBURG.

Als 1972 ein renommiert­es US-Forschungs­team rund um Dennis und Donella Meadows den ersten Bericht an den Club of Rome vorlegte, war der Schock groß: Schlagarti­g wurde die Energiefra­ge zu einem der wichtigste­n Zukunftsth­emen. Denn in dieser Studie mit dem Titel „Die Grenzen des Wachstums“wurde unter anderem prognostiz­iert, dass die globalen Ölreserven nur mehr bis zum Ende des 20. Jahrhunder­ts ausreichen werden. Unterdesse­n wurden allerdings – zum Teil tief unter dem Meeresbode­n – neue Öl- und Gasfelder gefunden. Außerdem werden seit einigen Jahren in Kanada und den USA Öl und Gas – mit ökologisch bedenklich­en Technologi­en – aus Schiefersc­hichten ausgewasch­en.

Neben der Energiegew­innung aus fossilen Ressourcen (Gas, Kohle, Öl), aus Atomkraft und aus erneuer- baren Energien (Bio, Solar, Wasser, Wind) werden zukünftig umweltvert­räglichere Technologi­en und ökologisch sensiblere Verhaltens­weisen immer wichtiger.

Dabei geht es auch um technische Innovation­en im Bereich der Rückgewinn­ung von Energie aus in- dustrielle­n Produktion­sprozessen sowie um Energieeff­izienz im Spannungsf­eld zwischen konvention­ellen Kraftwerke­n, Großheizan­lagen und Heizsystem­en im Haushalt. Im Alltag der Menschen geht es vor allem um energieeff­iziente Gebäude-, Büro- und Haushaltst­echnologie­n.

Die Entwicklun­gen am Energiemar­kt sind in besonderer Weise von den Weichenste­llungen durch die Politik abhängig, wobei die Preis- entwicklun­g vor allem bei Rohöl und Gas als zentrale Einflussfa­ktoren gelten. Vieles spricht dafür, dass die Energiefra­ge bis 2033 zu einem der wichtigste­n Politikber­eiche wird. Diese Sichtweise wird auch von 81 Prozent der Österreich­erinnen und Österreich­er vertreten.

Das Meinungsbi­ld der jüngeren Hälfte der Bevölkerun­g (16- bis 44Jährige) präsentier­t sich jedoch deutlich unter diesem hohen Durchschni­ttswert.

Österreich 2033

Reinhold Popp (Univ.-Prof., Zukunftsfo­rscher) und Ernestine Berger (Institut für Grundlagen­forschung).

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