Das Los erfährt Dragovic am Strand
Nach der EURO-Qualifikation gelang dem ÖFB-Verteidiger auch der Champions-League-Aufstieg mit Dynamo Kiew: „Besser geht’s nicht.“
WIEN. Das Silvesterfeuerwerk zum Ende eines unglaublichen Erfolgsjahres gab es für Aleksandar Dragovic schon am Mittwochabend. Nach einem 1:0-Sieg gegen Maccabi Tel Aviv steht der ÖFB-Teamverteidiger mit seinem ukrainischen Club Dynamo Kiew im Achtelfinale der Champions League. Die Fans, die wegen einer Stadionsperre draußen bleiben mussten, brannten ihre bengalischen Feuer bei der Abfahrt des Teambusses ab. „Wir können stolz auf diesen Erfolg sein“, sagt der 24-Jährige im SN-Gespräch. „Immerhin haben wir Geschichte geschrieben.“Denn zuletzt hatte Kiew vor 15 Jahren noch im Frühjahr im Europacup mitgespielt.
Für Dragovic ist es der zweite Achtelfinaleinzug in der Königsklasse nach jenem mit dem FC Basel 2011/12. Und es ist der nächste gro- ße Erfolg nach einem Jahr voller Highlights: Meister und Cupsieger mit Dynamo, danach die Qualifikation für die EURO mit dem österreichischen Nationalteam: „Besser geht’s eigentlich gar nicht“, sagt der Innenverteidiger.
Zittert Dragovic nun bei den anstehenden Auslosungen für die EURO (morgen, Samstag) sowie für die Champions League (Montag) vor dem TV-Gerät mit? „Nein, ich schaue mir Auslosungen aus Aberglaube nie live an“, verrät er. Daher werde er die EURO-Gegner vermutlich am Flughafen auf dem Weg in den Urlaub per SMS erfahren, den Kontrahenten für Kiew dann am Strand in Dubai. Wunschgegner oder ein „Horrorlos“gibt es für ihn in beiden Fällen keins: „Ich kann es sowieso nicht beeinflussen.“
Ein Duell mit der Ukraine bleibt ihm in der EURO-Vorrunde erspart, denn die ist so wie Österreich in Topf zwei gesetzt. Dafür wäre ein Match gegen Portugal möglich, wo Kiews Mittelfeldspieler Miguel Veloso spielt: „Aber darüber haben wir noch gar nicht geredet, wir waren zuletzt total auf das Maccabi-Spiel fokussiert.“Nach dem Match vor leeren Rängen hofft Dragovic auf die Gnade der UEFA. Denn die Sperre erstreckt sich eigentlich auch noch aufs Achtelfinale: „Es wäre doch schade, wenn wir zum Beispiel gegen Barcelona vor leeren Rängen spielen müssten.“
Stichwort Barcelona: Nicht nur mit den Katalanen war Aleksandar Dragovic in der Vergangenheit in Verbindung gebracht worden. Heuer ist es ruhig: „Unser Präsident lässt jetzt sowieso keinen gehen“, sagt er. Der Plan: mit Kiew groß aufspielen, dann eine tolle EURO spielen. „Und dann schauen wir weiter.“