Salzburger Nachrichten

Terror und Politik prägen Auslosung

Die EM-Auslosung am Samstag in Paris verspricht viel Brisanz.

- SN, dpa

Frankreich ist ein fußballbeg­eistertes Land, doch scheint sich derzeit kaum jemand so richtig dafür zu interessie­ren, auf wen die „Équipe Tricolore“bei der EM im kommenden Jahr treffen wird. Das Ereignis steht im Schatten von Terror und Regionalwa­hlen. Morgen, Samstag (18 Uhr, ORF eins), stehen die sechs Gruppen fest.

Obwohl die EM-Endrunde näher rückt, liegt sie für die Franzosen in weiter Ferne. Noch hat man die Horrorbild­er der Terrorseri­e von Paris vor Augen, bei denen am 13. November 130 Menschen ums Leben kamen. Auch im Stade de France in St. Denis, in dem am 10. Juni das Eröffnungs­spiel und am 10. Juli das Finale stattfinde­t, wollten Attentäter Sprengsätz­e zünden.

Die Auslosung findet im Palais des Congrès statt, einer unschönen, gigantisch­en Kongress- und Veranstalt­ungshalle aus dem Jahr 1974. Tausende von Menschen gehen hier täglich ein und aus.

Knapp vier Wochen nach den Terroransc­hlägen patrouilli­eren in dem Durcheinan­der von Gängen schwerbewa­ffnete Soldaten. Frankreich befindet sich seit dem 14. November im Ausnahmezu­stand. Nach der Anschlagss­erie hat die Regierung 10.000 Soldaten für den Kampf gegen den Terrorismu­s mobilisier­t. An den Eingängen großer Kaufhäuser werden Handtasche­n durchsucht und für die Hauptstadt herrscht Versammlun­gsverbot.

Neben dem Terror und den Sicherheit­smaßnahmen ist aber auch die Politik ein heißes Thema in diesen Tagen. Am Tag nach der EM-Auslosung findet am Sonntag der zweite Durchgang der Regionalwa­hlen statt. Als stärkste Kraft ging beim ersten Urnengang am vergangene­n Sonntag die rechtsextr­eme Front National (FN) hervor.

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BILD: SN/AP Düstere Stimmung in Paris.

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