Haslauer stellt Koalition mit Team Stronach infrage
Das Team Stronach will den abtrünnigen Hans Mayr loswerden, die ÖVP will ihn halten. Am Montag kommt es zum Krisengipfel – falls keine Seite nachgibt, hat Salzburg eine Zweier-Koalition plus Otto Konrad.
SALZBURG. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) will den Streitereien im Team Stronach nicht mehr länger zusehen. Er stellt Helmut Naderer, dem Landesparteiobmann des Team Stro- nach, und der Landtagsabgeordneten Gabriele Fürhapter die Koalitionsfrage. Entweder die beiden letzten verbliebenen Stronach-Abgeordneten bekennen sich zur Regierungsarbeit, oder sie sind aus dem Spiel. Diesfalls ist Haslauer entschlossen, mit nur einer Stimme Überhang im Landtag zu regieren. Diese würde von Otto Konrad kommen, der unlängst aus der Stronach-Partei ausgeschieden ist.
Haslauer will am Montag im Koalitionsausschuss eine Antwort von Naderer. „Ich kann als Regierungschef nicht mehr länger zuschauen“, so begründet Haslauer sein Ultimatum. Das Fass zum Überlaufen gebracht hat ein neuerlicher Brief von Naderer und Fürhapter. In diesem fordern sie den Regierungssitz des mittlerweile parteifreien Wohnbaulandesrats Hans Mayr für das Team Stronach – samt der drei von Mayr besetzten Aufsichtsrats- und Beiratssitze für sich selbst. Der Landeshauptmann ist jedoch entschlossen, an Mayr in der Regierung festzuhalten: „Das Team Stronach hat Mayr bei der Regierungsbildung namhaft gemacht. Wir haben ihn gewählt. Das war die Grundlage der Zusammenarbeit.“
Auch nach Mayrs Austritt aus dem Team Stronach hatte Naderer zunächst beteuert, die Regierung weiterhin unterstützen und den Koalitionspakt erfüllen zu wollen. Trotzdem hatte er wiederholt Mayrs Job gefordert – und sich dabei auf eine Vereinbarung innerhalb des Team Stronach bezogen. Für Haslauer zählt hingegen nur, was im Koalitionspakt steht. Dieser sieht vor, dass im Falle des Ausscheidens eines Regierungsmitglieds dessen Ursprungspartei nachnominieren darf. Nur ist Mayr nicht aus der Regierung ausgeschieden, son-