Auf der Jagd nach Rekorden
Snowboard-Weltmeisterin Claudia Riegler könnte heuer ihre „Rekord-Schwester“übertrumpfen. Auch Andreas Prommegger gehört zu den heißesten Anwärtern auf den Gesamtweltcup.
SALZBURG. An Erfahrung und Routine sind Claudia Riegler und Andreas Prommegger unschlagbar. Zusammen 514 Mal standen Salzburgs Parade-Snowboarder im Weltcup bereits am Start. Bei den Herren wird der St. Johanner einzig von der kanadischen Legende Jasey Kay Anderson übertrumpft, bei den Damen ist die 42-Jährige aus Flachau die unangefochtene Nummer eins. Und der Erfolgshunger ist bei beiden groß wie eh und je.
Riegler startet morgen, Samstag, in Carezza in ihre bereits 21. Weltcupsaison, Prommegger in seine 15. Der Parallelslalom in den Südtiroler Dolomiten ist die erste von sieben Stationen im Gesamtweltcup. Die Kristallkugel ist in einer Saison ohne Großereignis natürlich das Objekt der Begierde. „Für mich hat die Saison sieben Großereignisse, bei denen man sich keinen Ausrutscher erlauben darf, um ganz vorn dabei zu sein“, sagt Riegler.
Mit dem Selbstvertrauen dank Gold bei der Heim-WM carvte sie vergangene Saison in Moskau zu ihrem ersten Weltcupsieg seit 13 Jahren. Die Motivation hat sie den Sommer über konserviert, die Fitness noch einmal verbessert: „Die Vorbereitung war super, ich fühle mich so gut wie lange nicht mehr.“Bleibt die „Grand Dame“verletzungsfrei, dann ist ihr zumindest ein (weiterer) Rekord sicher. Mit sieben Einzel- und einem Teambewerb würde die älteste Weltmeisterin aller Zeiten im Weltcup ausgerechnet ihre Schwester Manuela überholen, die mit 308 Weltcupstarts noch den Rekord hält.
Und auch Prommegger jagt einen Rekord. Nämlich jenen der Gesamtweltcupsiege, den seit der Einführung des Weltcups 1994/95 der Franzose Mathieu Bozzetto und der Niederösterreicher Benjamin Karl mit je drei Titeln halten. Prommegger, Gesamtsieger 2012 und 2013, ist gerüstet: „Ich habe mich schon lange nicht mehr so auf ein Rennen gefreut.“Der 35-Jährige hatte nach einer Handverletzung die vergangene Saison vorzeitig beenden müssen. Im Sommer nahm er lange Zeit Abstand vom Snowboarden, die Motivation ist zurück. Mit Rang zwei im topbesetzten Europacup in Hochfügen bestätigte er bereits seine Anwartschaft auf die dritte große Kristallkugel. „Der Speed passt, es ist alles möglich“, sagt er. Weltcup: Debüt 1994, 21. Saison, 302 Starts, 5 Siege, 23 Podestplatzierungen. WM: Gold 2015, Silber und Bronze 2011.
„ Ich bin wieder fit. Heuer ist im Gesamtweltcup alles möglich.“
Weltcup: Debüt 1997, 15. Saison, 212 Starts, 13 Siege, 34 Podestplatzierungen. Gesamtweltcupsieger 2012 und 2013, Zweiter 2011, Dritter 2010. Weltcupkalender 2015/16: Carezza 12. Dezember (PGS), Cortina d’Ampezzo 19. Dezember (PSL), Bad Gastein 8. Jänner (PSL), 9. Jänner (Team), Rogla/Slowenien 23. Jänner (PGS), Moskau 30. Jänner (PSL), Kayseri/Türkei 27. Februar (PGS), Winterberg 6. März (PSL).