Das Öl- und Kohlezeitalter soll bis 2050 zu Ende gehen
Der Klimaschutz hat endgültig die internationale Politik erreicht. Die Weltgemeinschaft hat sich zu einem Klimaschutzabkommen durchgerungen.
US-Präsident Barack Obama sprach von einem möglichen „Wendepunkt für die Welt“. Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel erklärte: „Erstmals hat sich die gesamte Weltgemeinschaft zum Handeln verpflichtet.“Fast 200 Nationen haben mit einem historischen UNO-Klimaabkommen den Abschied von Öl, Gas und Kohle eingeläutet. Das Abkommen soll die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad begrenzen. Um das Ziel zu erreichen, ist laut Wissenschaft ein weitgehender Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas bis 2050 nötig. Zudem sollen laut Pariser Abkommen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden, als CO -Senken – etwa Wälder – ausgleichen können. Während viele Umweltschützer einen guten Anfang sahen, wurde auch Skepsis laut. Frankreichs Präsident François Hollande jedenfalls dankte den Delegierten: „Sie waren fähig, über Ihre legitimen Interessen hinauszuwachsen.“Konferenzteilnehmer fielen sich jubelnd in die Arme. Viele hatten jahrelang für das Abkommen zur Begrenzung der Erderwärmung gekämpft. Papst Franziskus hat zur gewissenhaften Umsetzung aufgefordert. Der renommierte deutsche Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber meinte: Der Klimavertrag habe zwar keinen Sanktionsmechanismus, allerdings „wurde Zwang durch Moral ersetzt, was ja oft besser ist“.
Die Staaten wollen gemeinsam den Nettoausstoß ihrer Treibhausgase in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts auf null bringen: Sie dürfen dann nur noch so viele Treibhausgase ausstoßen, wie etwa mit Waldanpflanzungen aus der Atmosphäre gezogen wird. Für viele Forscher bedeutet dies, dass die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas im Fall des ZweiGrad-Ziels zwischen 2050 und 2070 enden muss, denn Kohlendioxid ist sehr langlebig. Die Länder müssen ihre Klimaschutzpläne vorlegen und ab 2020 alle fünf Jahre nachbessern.