Warum ist in Paris gelungen, was vor sechs Jahren in Kopenhagen scheiterte?
Vor sechs Jahren sollte schon einmal ein Weltklimavertrag entstehen – doch die Konferenz von Kopenhagen endete im Chaos. Warum ist es nun gelungen? Mehr Druck Der öffentliche Druck ist größer geworden. Skeptische Haltungen zum Klimawandel sind inzwischen marginal. In der Wissenschaft herrscht Konsens. In Europa hat das Argument, durch Klimaschutz auch künftige Fluchtursachen zu bekämpfen, an Bedeutung gewonnen. Weniger Fehler Die französischen Gastgeber haben sich genau angesehen, was bei früheren Klimakonferenzen schiefging. Eine Konsequenz war, dass die Staats- und Regierungschefs bei den komplexen Verhandlungen über einzelne Textzeilen nicht am Tisch saßen. Diplomatie Frankreich hat sein erfahrenes und gut ausgebautes Diplomatennetz seit Monaten in den Dienst der Klimakonferenz gestellt. Staatschef François Hollande erklärte den Deal zur Chefsache. Und während der Verhandlungen agierte Außenminister Laurent Fabius als Konferenzpräsident nach Einschätzung vieler Beobachter sehr geschickt: Er band alle wichtigen Gruppen ein und machte klare Ansagen. Erwartungen Die Erwartungen an den Gipfel waren realistisch. Da die nationalen Klimaschutzpläne schon vorher vorgelegt wurden, musste darüber nicht gestritten werden. Zugleich war aber klar, dass in Paris das ZweiGrad-Ziel nicht erreicht werden würde – stattdessen war es die Absicht, einen Mechanismus zu vereinbaren, mit dem die Ziele später verschärft werden könnten.
Dadurch waren die Widerstände geringer, als wenn man versucht hätte, einzelne Länder sofort zu schärferen Klimazielen zu drängen. Zugleich ist dies ein wesentlicher Kritikpunkt von Umweltschützern, die sagen: Jetzt muss es erst richtig losgehen.