Salzburger Nachrichten

Mehr als 20 Tote bei Brand in einer Klinik

- SN, APA, dpa

Bei einem Großbrand in einer psychiatri­schen Klinik im Südwesten Russlands sind mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 20 Menschen erlitten Rauchgasve­rgiftungen oder Verbrennun­gen und wurden in Krankenhäu­ser gebracht, wie der Zivilschut­z des Gebietes Woronesch am Sonntag mitteilte. Als Brandursac­he vermuteten die Behörden zunächst einen Kurzschlus­s. Weite Teile der Klinik brannten bis auf die Außenmauer­n ab. Flammen schlugen aus Dach und Fenstern, wie Bilder des Staatsfern­sehens zeigten. Das Hauptgebäu­de der Klinik in der Ortschaft Alferowka bei Woronesch rund 500 Kilometer südlich von Moskau wurde völlig zerstört. Feuerwehr und Zivilschut­z waren mit mehr als 800 Helfern im Einsatz. Nach etwa vier Stunden war der Brand gelöscht.

Das Feuer war nach Angaben aus Behördenkr­eisen in der Nacht auf Sonntag in einem der Krankenzim­mer ausgebroch­en. „Die Evakuierun­g war nicht einfach, weil fast 30 Patienten bettlägeri­g waren und weil einige vor dem Schlafenge­hen starke Medikament­e erhalten hatten“, sagte ein Helfer. Mehr als 50 Menschen wurden aus dem Gebäude gerettet, darunter auch alle vier diensthabe­nden Mitarbeite­r der Klinik. Erst im November hatte es eine Brandschut­zübung in der Einrichtun­g gegeben.

Die Senatorin Galina Karelowa forderte eine Modernisie­rung psychiatri­scher Kliniken ohne Verzögerun­gen. Es gebe noch viele Einrichtun­gen, die wie jene in Alferowka nicht auf dem neuesten Stand seien. „Das Geld für die Modernisie­rung reicht nicht“, sagte sie warnend.

In Russland kommt es wegen Verstößen gegen die Brandschut­zregeln immer wieder zu schweren Unfällen. Staatsmedi­en zufolge starben in den vergangene­n zehn Jahren bei Bränden in medizinisc­hen und sozialen Einrichtun­gen mehr als 200 Menschen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria