Wie Ernährung und Vitamine gegen Depression und Stress helfen
Etwa jeder fünfte Österreicher erkrankt im Laufe seines Lebens an einer Depression.
Ursache der Depression ist eine Störung des Gleichgewichts der Hirnbotenstoffe wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin. Psychopharmaka wie Antidepressiva greifen in die Regulierung dieses Gleichgewichts ein.
Die wichtige Rolle von Entzündungen, Umweltgiften oder Nährstoffmängeln bei der Entstehung depressiver Verstimmungen blieb bisher weitgehend unberücksichtigt. Eine Abklärung von umweltmedizinischen Einflüssen und Vitamindefiziten ist aber sinnvoll. Denn nur rund ein Drittel der depressiven Patienten profitiert von einer Therapie mit Antidepressiva.
So ist Folsäure ein wichtiges B-Vitamin, das beim Aufbau der Hirnbotenstoffe Dopamin, Serotonin und Noradrenalin beteiligt ist und mit der Entwicklung von Depressionen eng assoziiert wird. Ein Mangel schränkt zusätzlich die Wirkung der Antidepressiva ein.
Vitamin B12 regt Wachstum, Reifung und Regeneration von Nervenzellen an. Personen mit niedrigem Vitamin-B12-Wert zeigen ein erhöhtes Risiko für Nervenschäden und Depressionen. Homocystein gilt als wichtiger Marker für einen Mangel an Vitamin B12, B6 und Folsäure. Erhöhte Homocysteinspiegel mindern die Hirnleistung und sind mit einem Anstieg von Demenzerkrankungen und Depressionen verbunden.
Folgende Basisuntersuchungen sind bei Depression empfehlenswert: komplettes Blutbild, Homocystein, Vitamin D3, Eisen, Ferritin, toxische Metalle, Mineralstoffund Spurenelemente (eventuell auch über eine Haaranalyse), Entzündungsmarker.
Stress ist eine physiologische Reaktion unseres Körpers, er bereitet ihn durch Ausschüttung von Stresshormonen auf Belastungen vor, sorgt für Energiebereitstellung und erhöht die Reaktionsbereitschaft. In diesem Zustand sind Höchstleistungen möglich, die dem Körper aber nur für kurze Zeit zumutbar sind.
Werden Belastungen zum Dauerstress, kann der Mehrbedarf an Energie nicht mehr gedeckt werden. Schwäche und Erschöpfung bis hin zum Burn-out sind die Konsequenz. Burn-out ist daher vergleichbar mit einem physischen und psychischen Erschöpfungszustand durch eine Überbeanspruchung des Nervensystems.
Neben der massiven Erschöpfung sind Betroffene anfällig für Funktionsstörungen des vegetativen Nervensystems wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen, Tinnitus, MagenDarm-Erkrankungen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, muskuläre Verspannungen, Immunschwäche.
Neben Maßnahmen wie Zeitmanagement, Lebensstiländerung und Psychotherapie haben sich Ernährungsumstellung und Mikronährstofftherapie gut etabliert. Ziel der Ernährungstherapie ist die Verbesserung des Energiestoffwechsels durch Aktivierung der Mitochondrientätigkeit. Gleichzeitig gilt es freie Radikale in Schach zu halten, das psychische Wohlbefinden zu steigern und die Hirnbotenstoffe zu aktivieren.