Déjà-vu eines Mohikaners
Wir fühlen uns in diesen Tagen wie in einem Déjà-vu. Wir sehen in den Medien, wie die Wirtschaftszahlen stetig nach unten zeigen in Österreich, während in Deutschland eine Rekordmarke nach der anderen geknackt wird. Währenddessen laufen gebetsmühlenartige Beteuerungen unserer Politiker, dass alles nach Plan läuft. In Wahrheit haben wir den Anschluss bereits verloren und haben Mühe, uns wirtschaftlich von der Stelle zu bewegen. Das Vertrauen in unser Land in Bezug auf Investoren schwindet. Registrierkassenpflicht, Kontoeinsicht nach Belieben, Pauschalverdacht und personelle Aufstockung der „Geldeintreiber“sind weit weg von kreativ – und senden weitere Signale an Geldgeber und Investoren, einen Bogen um Österreich zu machen.
Die Allround-Waffe „sozialer Wohnbau“zieht auch nicht wirklich und ist ohnedies nur eine Beschäftigungstherapie, die wir uns letztlich wieder selbst bezahlen. Und gerade in diese Situation platzt die „Jubelmeldung“der Wirtschaftskammer, dass diese nach „harten“Verhandlungen zu feiern hat, dass die Lohnnebenkosten um – Achtung – 0,2 Prozent ab 2017 gesenkt werden. Dies vor dem Hintergrund, dass wir ohnedies zu den Eintreibern der höchsten Lohnnebenkosten in der EU zählen. Diese Meldung ist wohl nur eine weitere Ohnmachtserklärung der WKS, die in Gleichgültigkeit dahindämmert. Nach meiner Einschätzung braucht es eine Kraft, die das Arbeitnehmer- und Arbeitgeberlager zusammenführt. Einer neuen politischen Mitte könnte dies gelingen. Michael Marshall,