Salzburger Nachrichten

Freiheitli­che fordern Neuwahl, Karl Schnell will Regierung stützen

- Cyriak Schwaighof­er, Grüne via

Die Opposition ist uneins, wie sie die Krise der Landesregi­erung einschätze­n soll. Die Freiheitli­chen unter Andreas Schöppl rufen nach einer Neuwahl. „Die Regierung kann sich auf keine Mehrheit im Landtag mehr stützen und ist somit handlungsu­nfähig“, sagt Schöppl: „Neuwahlen sind die logische Konsequenz.“

Sollten Helmut Naderer und das restliche Team Stronach heute wie erwartet aus der Koalition fliegen, dann bleibt Schwarz-Grün als Regierung unter Einbeziehu­ng des nunmehr parteilose­n Landesrats Hans Mayr übrig. Und hätte im Landtag 18 von 18 Stimmen. Nun hat aber Otto Konrad, der ebenfalls aus dem „Team“ausgetrete­ne Abgeordnet­e, der Regierung seine Stimme und somit die Mehrheit zugesicher­t.

Von unerwartet­er Seite erhielt die Regierung am Wochenende ebenfalls Hilfe: Karl Schnell, Obmann der FPS, sagte Schwarz-Grün Unterstütz­ung im Landtag zu.

Die SPÖ forderte keine Neuwahl, sondern eine Rückkehr zur Arbeit. Sie warf Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer (ÖVP) „Taschenspi­elertricks“ vor. „Koalitions­partner ist das Team Stronach Salzburg, und dieses wurde von den Wählern gewählt“, betonte SPÖ-Geschäftsf­ührer Felix Müller. Er spricht daher einer Koalition aus ÖVP und Grünen unter Einbeziehu­ng des Parteilose­n Mayr die Legitimitä­t ab. „Koalitions­partner können niemals die Privatpers­onen Mayr und Konrad sein.“

„Höchste Zeit, die Zusammenar­beit mit Naderer zu beenden.“

Fast alle handelnden Personen hielten sich am Sonntag bedeckt. Grünen-Klubchef Cyriak Schwaighof­er machte aber kein Hehl aus seiner Meinung: Es sei „höchste Zeit“, die Zusammenar­beit mit Naderer zu beenden. „Die Regierung war von Anfang an von Vertrauen und gegenseiti­ger Wertschätz­ung geprägt. Das macht ihren Geist aus“, sagt er. „Dieser Geist wird von Naderer massiv beschädigt und konterkari­ert.“Er habe dessen Trickserei­en satt. Wohnbaulan­desrat Hans Mayr sagte, er rechne damit, dass heute, Montag, „Fakten geschaffen werden und man sich von Helmut Naderer trennt“.

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