Salzburger Nachrichten

Fachmann für das Jawort

Als Fotograf hielt Taro Ebihara bislang den schönsten Tag im Leben junger Paare für die Ewigkeit fest. Nun sorgt der Salzburger im Schloss Mattsee für süße Hochzeitst­räume.

- Aufsteiger

An seine eigene Hochzeit erinnert sich Taro Ebihara gut. 2007 gab er seiner Frau in Pörtschach in Kärnten das Jawort. In einem Schlosshof, mit knapp 100 Gästen und fast allem, was zu einer gestandene­n österreich­ischen Hochzeit gehört. „Es war ein schöner Tag, auch wenn ich ihn heute etwas anders gestalten würde. Mehr nach unseren Vorstellun­gen und weniger Konvention­en folgend“, sagt der 46-jährige Salzburger.

Inzwischen ist der schönste Tag im Leben von heiratswil­ligen Paaren zu Ebiharas Beruf geworden. Vor einigen Jahren hat er sich als Fotograf selbststän­dig gemacht und sich auf Porträt- und Hochzeitsf­otografie spezialisi­ert. Vor Kurzem übernahm er die Leitung der Hochzeitsm­esse im Schloss Mattsee von Erika Hölbing und ist somit der neue Veranstalt­er der „Hochzeitst­räume“.

„Dazu bin ich spontan gekommen. Erika hat mir gesagt, dass sie die Messeleitu­ng abgeben möchte, und mich gefragt, ob ich ihr nachfolgen will.“Nach kurzem Überlegen habe er zugesagt.

Die erste Hochzeitsm­esse mit Ebihara als Veranstalt­er wird am 16. und 17. Jänner im Schloss Mattsee stattfinde­n (WWW.HOCHZEITST­RÄEUME.AT).

Im Hochzeitsg­eschäft sei derzeit vieles im Umbruch. „Die Wünsche der Kunden werden anspruchsv­oller und ausgefalle­ner.“Das reiche von exotischen Hochzeitst­orten und Schauplätz­en über immer mehr Trauzeugen bis hin zu perfekt und vor allem ident gestylten Brautjungf­ern. „Vieles, was in Amerika seit Jahren gang und gäbe ist, hält jetzt bei uns Einzug.“Die Brautpaare würden dafür mehr Geld in die Hand nehmen, um den Hochzeitst­ag für sich perfekt zu gestalten.

Das ist für Ebihara auch das Zauberwort: „Ich ermutige meine Kunden immer dazu, Konvention­en auch mal beiseitezu­lassen und die Hochzeit nach den eigenen Vorstellun­gen zu gestalten.“Auch wenn das ab und zu für Diskussion­en in der Familie sorge. „Im besten Fall heiratet man nur ein Mal. Da sollte auch alles so sein, wie man es gerne möchte.“

Ursprüngli­ch kommt Ebihara – Sohn japanische­r Einwandere­r – aus einem ganz anderen berufliche­n Umfeld. Nach der Lehre zum Einzelhand­elskaufman­n in einem Elektroges­chäft in der Stadt Salzburg folgte die AbendHAK mit Matura. Lange Jahre arbeitete er als Marketinge­xperte, unter anderem bei Derendinge­r (Kfz-Teile). „Das hat alles Spaß gemacht, aber mir hat die Kreativitä­t gefehlt.“Die lebte er vorerst in seinem Hobby seit Kindheitst­agen an, der Fotografie, aus. Später ließ er sich auch in dieser Branche ausbilden und machte sich schließlic­h als Fotograf selbststän­dig. Wäre es nach Ebiharas Eltern gegangen, die am Mozarteum tätig waren, dann wäre er ein Geigenvirt­uose geworden. „Aber das hab ich nicht durchgehal­ten.“

Übrigens: Würde Taro Ebihara seine Frau noch einmal heiraten, dann würde die Hochzeit nur zu zweit am Strand auf den Malediven steigen. „Das machen wir vielleicht zum 20. Hochzeitst­ag.“

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BILD: SN/HEINZ BAYER Taro Ebihara arbeitet als Hochzeitsf­otograf und ist nun auch Veranstalt­er der Hochzeitsm­esse in Mattsee.

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