Salzburger Nachrichten

Biathleten rätseln über Fehlschüss­e

Am Schießstan­d vergaben die in der Loipe starken Salzburger beim Heimweltcu­p in Hochfilzen die Chance auf Stockerlpl­ätze.

- Biathlon-Heimweltcu­p

Langlaufen und Schießen: Nur wer die Kombinatio­n aus diesen beiden Diszipline­n ideal hinbekommt, hat Erfolg im Biathlon. Beim Heimweltcu­p am Wochenende in Hochfilzen konnten die Österreich­er nur in der Loipe überzeugen, trafen aber am Schießstan­d zu schlecht. So blieb ihnen auch im fünften Jahr in Folge ein Stockerlpl­atz beim Heimrennen verwehrt.

Die Herrenstaf­fel am Sonntag verstärkte den Eindruck aus dem Sprint und der Verfolgung. Die drei Saalfeldne­r Sven Grossegger, Julian Eberhard und Simon Eder zogen mit dem Tiroler Dominik Landerting­er mit ihren perfekt präpariert­en Skiern flott über das schmale Loipenband in der grünen Landschaft, brachten sich aber mit zahlreiche­n Fehlschüss­en um den Podestplat­z. Am Ende reichte es zu Rang vier hinter Russland, Norwegen und Frankreich, was angesichts von zwei Strafrunde­n und 13 Nachladern noch eine beachtlich­e Leistung war.

Vor allem Simon Eder haderte am Hochfilzen-Wochenende mit seiner einstigen großen Stärke, dem Schießen. An seinem neuen Schaft aus Nussholz lag es nicht, dass er in der Verfolgung (Platz zwölf) mit Aussicht auf einen Top-drei-Platz beim letzten Stehend-Anschlag zwei Schießfeh- ler hinlegte. „Bis dahin war es perfekt“, schilderte der 32-Jährige. „Ich dachte, ich gehe mit einem Nuller raus, doch der erste Fehler war so ein Schock, dass ich gleich noch einmal verschosse­n habe.“Die Staffel brachte ein Déjà-vu-Erlebnis. Eder musste drei Mal nachladen, dennoch verlor er in der Loipe nicht viel an Boden. Großes Lob gab es daher für seine Serviceleu­te und seine Cousine Sandra Flunger. Die Trainerin des Frauenteam­s spricht bei der Betreuung von Eder ein gewichtige­s Wort mit.

Nach seiner Sternstund­e im Sprint (Platz sieben) fiel auch Julian Eberhard wieder in sein altes Muster am Schießstan­d zurück. In der Verfolgung rettete ihm nach acht Fehlschüss­en eine gute Laufleistu­ng wenigstens Platz 30, unmittelba­r vor Sven Grossegger. In der Staffel rissen Grossegger und Eberhard mit je einer Strafrunde und insgesamt acht Nachladern schon den Rückstand auf, den Eder und Landerting­er nicht mehr aufholen konnte. „Es war die Nähmaschin­e“, schilderte Grossegger das Zittern beim zu langen Hantieren mit der Waffe.

Chancenlos war die Frauenstaf­fel, in der Schlussläu­ferin Katharina Innerhofer aus Maria Alm nur noch Platz 17 halten konnte. Viel Luft nach oben also, besser laufen soll es in Hochfilzen kommenden Winter, dann steigt die WM im Pillerseet­al.

Gut schlug sich Susanne Hoffmann aus Saalfelden beim IBUCup in Ridnaun (ITA) als Siebte im Sprint und Achte in der Verfolgung.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Schießfehl­er kosteten Simon Eder Spitzenplä­tze.

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