Salzburger Nachrichten

Nach 16 Goldmedail­len ist nun

Zwölf Jahre lang hat Moritz Hinterseer fast alles in seinem Leben dem Fechtsport untergeord­net. Jetzt beendet er seine Karriere und zieht eine kritische Bilanz.

- Im November mussten Sie nach neun Jahren das Heeresleis­tungssport­zentrum (HLSZ) Rif verlassen. War dieser Abschied programmge­mäß? Anderersei­ts haben Sie dem Bundesheer aber viel zu verdanken. Oder sehen Sie das anders? In den letzten beiden Jahren haben

Der Abschied vom aktiven Sport ist Moritz Hinterseer nicht leichtgefa­llen. Letztlich wurde der 32Jährige aber dazu gezwungen. Zum einen durch seinen Abschied vom Heeresspor­tzentrum, zum anderen aber auch durch hartnäckig­e Verletzung­en.

SN: Hinterseer: Nein, das war aus meiner Sicht schon schräg. Ausgerechn­et in dem Jahr, in dem es um die Olympiaqua­lifikation geht, läuft der Vertrag aus. Es hätte aber durchaus noch die Möglichkei­t gegeben zu verlängern. Da fragt man sich schon, ob sich die Leute Gedanken machen, wer und warum jemand im HLSZ ist. Zumindest der Zeitpunkt des Ausscheide­ns war äußerst unglücklic­h.

SN: Auf profession­eller Ebene eine Randsporta­rt wie Fechten zu betreiben wäre ohne Bundesheer überhaupt nicht möglich gewesen. Insofern verdanke ich alle meine Erfolge dem Bundesheer.

SN:

Ich

musste

fast

das

komplette Kalenderja­hr 2014 pausieren. Das hat mich zurückgewo­rfen. Zuletzt fühlte ich mich wieder fit. Ich war auch im Kopf bereit, es klappte aber dennoch nicht mehr. Ich konnte im Wettkampf meine Leistung nicht mehr bringen. Der Abstand zum Gegner passte nicht mehr und das Gefühl für den richtigen Zeitpunkt fehlte ebenso wie die Genauigkei­t. Da wirst du zu dir selbst aggressiv.

SN:

Kommen wir zur Bilanz Ihrer Karriere: Was waren Ihre größten Erfolge?

Ich habe über viele Jahre hindurch eine dominieren­de Rolle im österreich­ischen Fechtsport gespielt. Bei Staatsmeis­terschafte­n gewann ich im Team und im Einzel insgesamt 16 Goldmedail­len im Florett. Auch mit dem Degen und dem Säbel holte ich Medaillen. Auf internatio­naler Ebene waren meine beiden Siege im Junioren-Weltcup herausrage­nd. Zwei Mal war ich der zweitbeste Junior-Florettfec­hter der Welt.

SN: Dass ich im Team mit Rene Pranz, Roland Schlosser und meinem Bruder Tobias die Teilnah-

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BILD: SN/KORUNA Moritz Hinterseer war zwölf Jahre lang einer der besten Florettfec­hter Österreich­s.

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