Die Bremse schmerzt
Im Salzburger Landestheater bricht der Schmerz an einem Leiden aus, das dort wie in vielen Kulturbetrieben grassiert. Dieses Leiden hat eine Ursache: Die Subventionen halten nicht Schritt mit Erfordernissen des alltäglichen Betriebes. „Sound of Music“-Gala? Gerne! Sonderprojekte wie „Salzburg 20.16“? Ja, bitte! Und für eine zu bauende Probebühne gibt’s für Politiker wenigstens Firstfeier samt Fotos. Doch weil mit routinemäßigen Gehaltserhöhungen weder Blumentöpfe noch Wählerstimmen zu gewinnen sind, stehen dafür Subventionsgeber seit Jahren auf der Bremse.
Die Ausdünnung des künstlerischen Betriebs ist im Landestheater an seichter werdendem Spielplan ebenso abzulesen wie am Gehaltsniveau: Kaum wo werde so miserabel gezahlt wie in Salzburg, heißt es in der Branche. Rund ein Drittel der angestellten Schauspieler verdient etwa 1600 Euro brutto. Wenn erstklassig ausgebildete Sänger auf Dauer 2200 bis 2300 Euro brutto pro Monat bekommen, gesteht sogar der Intendant: „Ich schäme mich manchmal, was wir anbieten.“Von einem Landestheater sollten große Karrieren ausgehen, doch in Salzburg ist es zum Sprungbrett für Anfänger geworden.
Welch freudige Nachricht, dass der Theaterausschuss beschlossen hat, dem gegenzusteuern! Nun aber zaudert der Landesrat. Denn macht er das Loch im Landestheater zu, gehen ihm woanders – in Keltenund Freilichtmuseum – Löcher auf. Auch ein Match unter dem Titel „Freie Szene contra Institution“lenkt davon ab, dass Kulturbetriebe wie Landestheater, Museen und Salzburger Festspiele seit Jahren an der Subventionsbremse leiden.