Salzburger Nachrichten

Betrug um Kindergärt­en: Staatsanwa­ltschaft ermittelt

- SN, APA

Bei dem in der Vorwoche bekannt gewordenen möglichen Förderbetr­ug bei einem muslimisch­en Kindergart­enverein ermittelt nun die Staatsanwa­ltschaft auch wegen Bildung einer kriminelle­n Vereinigun­g. Der Hauptverdä­chtige soll eine „Befehlsstr­uktur“gebildet haben, an deren Spitze er stand, wie der Anzeige der zuständige­n Magistrats­abteilung (MA 10) zu entnehmen ist. Eine Stufe darunter agierten acht Personen, darunter die Ehefrau des Beschuldig­ten, die Funktionen in diversen Vereinen bekleidete­n, die großteils als private Bildungs- und Betreuungs­einrichtun­gen von der MA 10 subvention­iert wurden. Allein der vom Hauptverdä­chtigen in der Brigittena­u betriebene Kindergart­en wurde von Mai 2013 bis Mai 2015 mit einer Vollförder­ung von 1,8 Millionen Euro für acht Gruppen mit je 20 bis 25 Kindern bedacht. Seiner Aussage nach hatte der Verdächtig­e ab 2010 ein Haus in einen islamische­n „Bildungsca­mpus“umgebaut. Dort waren auch eine Familienbe­ratungsste­lle, ein Verein, der Kurse für Erwachsene anbot, und eine Privatschu­le untergebra­cht. Diese wurde im Jänner 2015 wegen Gefahr im Verzug geschlosse­n. Für sieben Vereine, bei denen er formal nicht aufschien, soll der Beschuldig­te zumindest 520.0000 Euro an Subvention­en bezogen haben.

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