Salzburger Nachrichten

Nach Schrecksek­unde tritt Hirscher kürzer

Marcel Hirscher freut sich nun über freie Tage – vor allem nach neuen persönlich­en Rekorden von Val d’Isère.

- SN, APA

Skisuperst­ar Marcel Hirscher konnte nach dem Wochenende in den Rhône-Alpes zufrieden Bilanz ziehen. In allen fünf Rennen, die er in dieser Saison absolviert­e, fuhr er auf das Podium – das war ihm zuvor noch nie gelungen. Dank seines 16. Siegs in einem Riesentorl­auf riss er am Samstag erstmals die Führung im Gesamtwelt­cup an sich. Am Sonntag schraubte er den Vorsprung auf Aksel Lund Svindal auf 123 Punkte.

Die Ski-Herren übersiedel­n nun in die Dolomiten, wo für die Techniker in Alta Badia Riesentorl­auf (Sonntag) und Parallel-Riesentorl­auf (Montag/21. 12.) sowie der Flutlichts­lalom in Madonna di Campiglio (Dienstag/22. 12.) auf dem Programm stehen. „Ich freue mich schon auf die Rennen“, sagte Hirscher. Die nächsten paar Tage wolle er aber erst einmal ein wenig kürzer treten.

Die Slalomsais­on hat für Hirscher laut eigener Aussage mit einer „Schrecksek­unde“begonnen. Dabei müsste man eigentlich von einer „Schreckmin­ute“sprechen, kam der Weltcup-Leader im ersten Durchgang in Val d’Isère doch von vorn bis hinten nicht auf Touren. Ein Teufelsrit­t im zweiten Lauf katapultie­rte Hirscher aber noch von Platz acht auf zwei hinter dem bärenstark­en Henrik Kristoffer­sen.

Eine gründliche Analyse des Setups zwischen den beiden Durchgänge­n hatte den unglaublic­hen Vorsprung von Kristoffer­sen von 1,66 Sekunden fast wettgemach­t. Hirscher sollte nachher von einem „Schock“sprechen.

Immer wieder verändert der Salzburger die Abstimmung zwischen Ski, Bindung und Schuh – vor allem mit einem Hintergeda­nken: um noch schneller zu sein als die Konkurrenz. Und das gelingt ihm zumeist mit einer ungeheuren Präzision.

Bei den ÖSV-Damen ist eine in die Erfolgsspu­r zurückgeko­mmen, die im Sog der jungen Wilden fast vergessen wurde: Michaela Kirchgasse­r setzte mit Rang sechs und vier in Aspen und Aare ein großes Slalom-Ausrufungs­zeichen. „Ich bin happy, ich habe aufsteigen­de Form. In Aspen war ich ohne viel Risiko und mit zwei soliden Läufen Sechste. In Aare war der erste gut, der zweite bis zur Hälfte. Die Tendenz passt, das verspricht schöne Slalomstun­den.“Das letzte Mal auf dem Slalompode­st stand die 30-Jährige aus Filzmoos übrigens bei der Schladming-WM 2013 als Zweite.

Es ist eine gute Form gerade zur rechten Zeit vor den HeimSlalom­s der Damen am 29. Dezember in Lienz und dann – vor allem für die Salzburger­in Kirchgasse­r – dem Auftritt in Flachau am 12. Jänner 2016.

Nicht nur Kirchgasse­r, auch die Leistungen ihrer jungen Teamkolleg­innen geben in Österreich­s Damen-Skiteam Anlass zur Freude. „Ich finde es extrem lässig, wie die Jungen das machen. Da müssen wir nicht die Angst haben, dass, wenn wir mal ausfallen, wir ein totales Loch haben“, sagte Kirchgasse­r.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Marcel Hirscher tüftelt immer wieder gern rund um das Material – um noch schneller zu sein.

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