Ganz schön kurz, die stille Zeit
Jetzt soll erst einmal Weihnachten kommen und Ruhe einkehren? Sicherlich, aber für Tierbesitzer ist es trotzdem sinnvoll, bereits heute an Silvester zu denken. Tierisch verhört Kripperl-Zwölfender
Im Dezember läuft die Zeitplanung bei vielen Menschen anders. Arbeiten im Job und daheim, die Geschenke- und Lebensmitteleinkäufe, Menüplanungen, der Hausputz – alles orientiert sich an dieser einen Deadline, dem 24. 12.
Was dann kommt, ist erst einmal egal. Vor Weihnachten ist Silvester gefühltermaßen viel weiter weg, als es im Kalender steht. Tatsächlich sind es nur noch zwei Wochen und zwei Tage.
Speziell für Hundebesitzer ist es empfehlenswert, jetzt nicht nur an die Stille Nacht, sondern schon an die lauteste aller Nächte zu denken. Wer bereits weiß, dass der Hund zum Jahreswechsel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Panik verfallen wird, der vereinbart am besten gleich einen Beratungstermin bei seinem Tierarzt, denn erfahrungsgemäß werden die ersten Kracher schon ab dem 27. 12. gezündet. Ab diesem Tag sollten Hunde sicherheitshalber nur noch an der Leine geführt werden, bis der ganze Spuk vorbei ist.
In den heimischen vier Wänden fühlen sich Hunde am sichersten. Vermutlich werden sie sich in der Silvesternacht trotz- dem unter die Eckbank oder unter das Bett verkriechen. Das sollte den Tierbesitzer nicht aus der Fassung bringen, denn das Verhalten seines Menschen bietet dem Hund eine Orientierung. Tröstende und mitleidvolle Worte in der Art „Hey, du Armer, musst dich nicht fürchten, es passiert ja nichts . . .“kommen beim Hund in dieser Form an: „Mein Mensch benimmt sich ganz anders als üblich, kriecht auch unter die Bank und redet komisch mit mir. Es gibt wirklich allen Grund zur Panik.“In der Folge verschärft sich die Angst. Den Fernseher einschalten, Musik aufdrehen, kochen, plaudern, dem ungewöhnlichen Lärm keine Aufmerksamkeit widmen – das hilft am besten, um das Feuerwerk hinter sich zu bringen. Viele Hunde kommen zu Silvester ohne beruhigende Hilfsmittel nicht zurecht. Welche für wen geeignet sind, muss rechtzeitig individuell abgeklärt werden.
Für empfindliche Tierohren ist Silvester eine Qual – egal ob bei Reh, Pferd, Blaumeise, Hund oder Katze. Selbst vielen Menschen ist der Krawall zu viel. In Mailand oder Paris sind Feuerwerke deshalb verboten. Geht auch.
Kontakt: Dass Kinder teilweise größte Schwierigkeiten mit Texten von Weihnachtsliedern haben, ist vielfach dokumentiert. Manche sangen jahrelang Hymnen an Otto Fröhlicher und Otto Seliger. Für Gelächter sorgte ein Kind, das bei „O Tannenbaum“mit dem Text fortsetzte: „Wie grinsen deine Blätter!“Dazu gesellen sich abgewandelte Liedtexte wie „Holger, Knabe im lockigen Haar“oder „Geld ging verloren, Christ ist geboren“. Mein Bruder reihte sich mit einem tierischen Verhörer in diese Kette ein. Mit etwa zehn Jahren fragte er, warum wir im Kripperl eigentlich keine Hirschfiguren aufstellten. Als unsere Mutter wissen wollte, wie er denn auf diese komische Idee käme, krähte er voller Inbrunst los: „Kommet, ihr Hirschen, ihr Männer und Frau’n.“ Wir beließen die Artenvielfalt bei Ochs, Esel, Schafen und Kamelen. Aber so ein Zwölfender neben Bethlehems Stall, das wär schon etwas . . .