Salzburger Nachrichten

Steuerrefo­rm und Asylkrise bringen Gemeinden in Nöte

- I.b.

Die Kommunen müssen weiter sparen und dafür gibt es zwei zusätzlich­e Gründe. Erstens: die Steuerrefo­rm. Sie wird die Einnahmen der Gemeinden (ohne Wien) 2016 um 250 Mill. Euro sinken lassen, weil die vom Bund überwiesen­en Ertragsant­eile sinken. Zweitens: der Zustrom an Asylsuchen­den. Sie werden nach ihrer Anerkennun­g häufig Sozialhilf­eempfänger. Da die Gemeinden die Mindestsic­herung zu einem beträchtli­chen Teil finanziere­n, wird mit einer Mehrbelast­ung von bis zu 280 Mill. Euro gerechnet (wieder ohne Wien). Das hat das Zentrum für Verwaltung­sforschung KDZ im Auftrag des Städtebund­es errechnet.

Die Gemeinden laborieren

bis heute an den Folgen der Wirtschaft­skrise, zudem müssen sie – vor allem für die Spitäler und die Sozialhilf­e – immer mehr bei den Ländern abliefern. Mittlerwei­le fließen 44 Prozent ihrer Ertragsant­eile zurück an die Länder, der Spielraum für Investitio­nen und Schuldenti­lgung wird immer geringer; heuer war er um ein Sechstel kleiner als im Vorkrisenj­ahr 2007.

Wo und wie kann gespart werden? KDZ-Chef Peter Biwald: Indem der Anstieg der Gesundheit­s- und Sozialausg­aben eingebrems­t wird, durch flächendec­kende Kooperatio­nen der Kommunen, durch eine grundlegen­de Reform des Finanzausg­leichs, notfalls durch weniger Leistungen.

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