Salzburger Nachrichten

Österreich­er sollen gesünder leben

Die neue Hauptverba­ndschefin will die Prävention durch Anreize stärken.

- I.b.

Viel Erfahrung als Managerin und Interessen­vertreteri­n (und das auch internatio­nal). Eher wenig Erfahrung, wenn es um die Sozialvers­icherung geht. Das wird sich nun ändern. Am Dienstag wurde die oberösterr­eichische Unternehme­rin Ulrike Rabmer-Koller einstimmig zur neuen Vorsitzend­en des Hauptverba­nds gewählt. Die 49-Jährige ist die erste Frau an der Spitze der Dachorgani­sation aller gesetzlich­en Sozialvers­icherungst­räger.

Die Prävention durch Anreize stärken, die Effizienz des Gesundheit­swesens steigern, den Patienten in den Mittelpunk­t stellen: So umriss Rabmer-Koller unmittelba­r nach ihrer Kür ihre Schwerpunk­te. „Wir müssen erreichen, dass die Menschen länger gesund bleiben“, sagte sie. Derzeit seien die Österreich­er im Lauf ihres Lebens im Schnitt 21 Jahre krank, eine im internatio­nalen Vergleich lange, teure und leidvolle Zeitspanne. Die neue Hauptverba­ndschefin will die Versichert­en mit Anreizen zu einem gesünderen Lebensstil motivieren. Als mögliches Vorbild nannte sie den „Gesundheit­shunderter“, den die Versichert­en der gewerblich­en Wirtschaft in Form eines Gutscheins für Behandlung­en oder Aktivitäte­n, die der Gesundheit dienen, bekommen. Neue oder höhere Steuern zur Finanzieru­ng von Prävention­smaßnahmen lehnt Rabmer-Koller ab. Sie geht davon aus, dass die Mittel durch mehr Effizienz im Gesundheit­ssystem lockergema­cht werden könnten. Und dass in Sachen Effizienz Luft nach oben und sie ein Gebot der Stunde sei, betonte sie gleich mehrmals.

Die von ihrem Vorgänger Peter McDonald angekündig­te Reform der Kuren hält auch sie für notwendig: „Ja, wir müssen dieses System neu positionie­ren.“

„Müssen effiziente­r werden.“

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U. Rabmer-Koller, Hauptverba­ndschefin

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