Ein Christbaum zum Ausleihen
Die Firma „Happy Tree“hilft, umweltschonend Weihnachten zu feiern.
Millionen Tannen und Fichten erstrahlen zu Weihnachten bunt geschmückt in den deutschen Wohnzimmern. Es ist quasi der kurze Höhepunkt ihres Lebens, bevor sie spätestens Mitte Jänner wieder im Müll landen. Mieten statt Wegwerfen könnte da eine Alternative sein.
Ein kleines Start-up-Unternehmen in Düsseldorf hat aus dieser Idee ein Geschäftskonzept entwickelt. Im vergangenen Jahr verlieh die Drei-Mann-Firma „Happy Tree“400 lebendige Bäume in Köln und Düsseldorf. In diesem Jahr sollen es 3000 in zwölf deutschen Städten sein, darunter auch Hamburg, Bremen und Hannover.
Die Nordmanntannen kommen von einer Baumschule in den Niederlanden, die sie direkt im Topf zieht und darin auspflanzt. Für die Weihnachtszeit können sie so aus der Erde geholt werden, ohne Wurzeln zu lassen. Nach Weihnachten kommen sie zurück in die Erde.
Drei Viertel der Bäume hätten das im vergangenen Jahr gut überstanden, sagt Gründer Sebastian Schönfeld. „Natürlich gibt es noch Dinge, die man verbessern kann.“Zum Beispiel die Anpflanzmethoden, sodass künftig 90 bis 95 Prozent der Bäume wieder anwachsen. Ein Ziel sei schon erreicht: „Wir wollen in erster Linie zeigen, dass Konsum auch anders funktionieren kann. Ich sehe das durchaus auch als Denkanstoß, sich in anderen Bereichen mal Gedanken zu machen.“
In den USA, Großbritannien und der Schweiz kann man Weihnachtsbäume im Topf schon länger mieten. In Deutschland macht dieses Konzept bisher nur einen äußerst geringen Anteil aus. Der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger hat Zweifel, dass ein lebendiger Baum wirklich nachhaltiger ist. „Man kann den im Topf schnell zugrunde richten“, sagt dessen Sprecher Georg Dressler. Zu viel Wärme und zu wenig Wasser bekommen ihm gar nicht.
Deshalb werden „Wandertannen“auf Temperaturwechsel vorbereitet. Dieser Aufwand kostet. 65 bis 80 Euro zahlen Kunden für ihren „glücklichen Weihnachtsbaum“.
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