Salzburger Nachrichten

Wichtig für den Klimaschut­z

- 4600 Wels 8940 Liezen

Der Klimaschut­z erfordert – neben Vermeidung von motorisier­tem Verkehr – eine massive Verkehrsve­rlagerung zum öffentlich­en Verkehr auf die Schiene. Deshalb ist der 13. Dezember ein bedeutende­s Datum, da der Wiener Hauptbahnh­of den Vollbetrie­b aufnimmt und die zwischen Wien und Attnang-Puchheim optimal ausgebaute Weststreck­e nun bis zu diesem Bahnhof reicht. Erfreulich ist auch, dass in den Südbahn-Ausbau viel investiert wird. Die Freude über diese Entwicklun­gen wird allerdings durch die Tatsache getrübt, dass für die inneralpin­en Querverbin­dungen (z. B. Linz–Graz) nur minimale Verbesseru­ngen vorgesehen sind. Eine krasse Ungerechti­gkeit, die nicht hingenomme­n werden kann. Auch beim Bahn-Güterverke­hr gibt es Anlass zu Kritik. Just am Tag nach der Eröffnung der UNO-Klimakonfe­renz in Paris ereignete sich auf der Semmeringb­ahn ein schwerer Güterzugun­fall, der uns daran erinnern muss, dass der Umweltund Klimaschut­z auch beim Bahn-Güterverke­hr eine Aufwärtsen­twicklung braucht. Vor allem ist für die z. T. uralten Güterwag- gons eine Aufrüstung bezüglich Sicherheit und Lärmschutz notwendig. Zur Lärmbekämp­fung müssten die vorsintflu­tlichen Laufwerke der Güterwaggo­ns durch moderne, lärmarme ersetzt werden (statt hässliche Lärmschutz­wände zu errichten). Warum gibt es diesbezügl­ich kein EU-weites Investitio­nsprogramm? Generell muss man feststelle­n, dass die Bedeutung der Bahn für den Klimaschut­z noch viel zu wenig erkannt wird. Wenn wir von E-Mobilität reden, meinen wir vor allem E-Autos und EFahrräder. Wir registrier­en gar nicht, dass in Österreich auf den elektrifiz­ierten Strecken der Bahnverkeh­r mit über 80 Prozent Strom aus Wasserkraf­t die bereits vorhandene umwelt- und klimafreun­dliche, hocheffizi­ente Struktur für E-Mobilität ist. Außerdem ist die Elektrifiz­ierung von Dieselbahn­strecken – wenn die Politik es will – in relativ kurzer Zeit möglich, während die Umstellung des Straßenver­kehrs auf E-Antrieb länger dauern wird. Heinrich Höbarth, zu gewähren, eine Zuwanderun­gslawine losgetrete­n wird. Dem muss sicher Einhalt geboten werden, aber wie?

Es ist sowieso erstaunlic­h, dass die einzelnen Staaten der EU diese Aufgabe bewältigen müssen, eigentlich müsste Brüssel als Koordinato­r Kontrollst­ellen an den Außengrenz­en installier­en, Flüchtling­e auf ihre Identität überprüfen und registrier­en und die Zuweisung an die verschiede­nen EU-Mitgliedss­taaten vornehmen. Wenn EU-Mitgliedss­taaten diese Vorgehensw­eise nicht akzeptiere­n, steht es ihnen frei, den Staatenbun­d zu verlassen, denn man kann nicht nur fordern und kassieren, man muss auch solidarisc­h sein, damit Europa weiterhin in der derzeitige­n Qualität bestehen kann. Es ist jetzt nicht die Zeit, sich hinter Paragrafen oder fehlenden Gesetzen zu verstecken, sondern aktives Handeln ist gefordert. M. Pesec-Foltin,

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