Kleine Schule muss zusperren
In eine Lungauer Volksschule wird eine Senioren-Betreuung einziehen.
TAMSWEG. Im Lungau wirkt sich der Schülermangel besonders schwerwiegend aus. Die Marktgemeinde Tamsweg muss nun eine ihrer drei Volksschulen schließen. Am Montag hat die Gemeindevertretung beschlossen, dass es die Schule im Ortsteil Sauerfeld trifft. Diese hat nur mehr zehn Schüler, Tendenz sinkend.
Seit dem Jahr 1877 gibt es in Sauerfeld eine Schule – mit damals 62 Kindern. Im Juli 2017 wird Schluss sein. In den Babyboom-Jahren Mitte der 1960erJahre waren es über 90 Schüler (allerdings damals noch mit der Oberstufe).
„Grundlage einer Schule sind die Schüler. Wir müssen uns der Herausforderung stellen und können nicht krampfhaft an allen Standorten festhalten. Die Zahlen sind unverrückbar. Wir mussten entscheiden. Das ist auch für die Eltern wichtig“, begründet Bgm. Georg Gappmayer (ÖVP) den Entschluss, der den Gemeindepolitikern nicht leicht fiel. „Vom Schuljahr 2002/03 bis 2017/18 wird sich die Zahl der Volksschüler in unserer Gemeinde von 333 auf 165 halbiert haben. In der Folge wird es wieder leicht aufwärts gehen.“Aber das kann Sauerfeld nicht retten. Das 1962 eröffnete Schulgebäude bleibt erhalten und wird für eine Senioren-Tagesbetreuung für den Unterlungau adaptiert. Auch der Pfarrkindergarten bleibe, wie der kleine Turnsaal, natürlich erhalten. Kinder und Senioren sollen in Begegnungen nach einem besonderen Konzept voneinander profitieren. Auch Jungschar und Sänger werden den Treffpunkt weiter lebendig halten. „Uns ist die Zukunft der Ortsteile wichtig“, sagt der Bürgermeister.
Die Volksschule Seetal mit derzeit zwölf Kindern bleibt bestehen. Schüler aus Sauerfeld können entweder die VS Seetal (sie- ben Kilometer entfernt) oder die VS Tamsweg (vier Kilometer) besuchen. Das betrifft nächstes Jahr fünf Schulanfänger. Ihnen wird später ein Wechsel nach nur einem Jahr erspart bleiben.
Für die VS Sauerfeld wird 2016/17 das letzte Schuljahr sein – mit nur mehr fünf Schülern.
Laut Gemeinde wurde die Entscheidung mit dem Direktor, mit Eltern im Schulforum und mit Bezirks-Pflichtschulinspektor Robert Grießner pädagogisch abgestimmt. Grießner: „Wir werden uns bemühen, ein Konzept für Seetal zu entwickeln.“Zum Beispiel könnten dort Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf individuell betreut werden.