Ein Glücksfall für die Austria
Gerald Baumgartner und Austria Salzburg – diese Kombination war noch vor einem Jahr so utopisch wie ein österreichischer Gewinner in der Champions League. Hier ein Erfolgstrainer, der als Cupsieger und -finalist gleich zwei Clubs (Pasching und St. Pölten) in den Europacup geführt hat und bei Austria Wien einen der begehrtesten Trainerjobs im Lande hatte. Da ein Verein, der sich gerade erst anschickte, in den Profifußball einzusteigen.
Was damals undenkbar schien, ist jetzt die logischste Variante und eine Win-winSituation für alle Seiten. Für Baumgartner bietet sich – wie zuvor schon für Klaus Schmidt und Jørn Andersen – die Chance, wieder aufs Trainerkarussell aufzuspringen, ehe er in der Branche in Vergessenheit gerät.
Für die angeschlagene Austria wiederum ist es in der derzeitigen Situation wie ein Lottotreffer, einen Trainer dieses Formats zu bekommen. Da werden selbst die violetten Fans milde über dessen langjährige RedBull-Vergangenheit hinwegsehen müssen. Ein solches Kommando würden im Moment nur wenige übernehmen, die dafür auch die Qualifikationen mitbringen: Der Kader wird an Qualität eher verlieren, für den De-facto-Absteiger wird jeder Punktegewinn bestenfalls ein Prestigeerfolg sein.
Doch der größte Erfolg wäre aus heutiger Sicht, wenn es überhaupt so weit kommt. Denn das Damoklesschwert eines finanziellen K. o. schwebt nach wie vor als bedrohliches Szenario über der Austria.