Salzburger Nachrichten

Die Zahl der Anzeigen wegen Cannabis stieg

30 bis 40 Prozent der Österreich­er haben zumindest ein Mal im Leben Hanfdrogen konsumiert.

- SN, APA

Die Zahl der Menschen mit problemati­schem Drogenkons­um geht in Österreich zurück. Darunter fallen Konsumente­n, die sich Drogen injizieren oder regelmäßig Opioide, Kokain oder Amphetamin­e nehmen. Auch die Zahl der Drogentote­n ist 2014 gesunken.

Das geht aus dem Epidemiolo­giebericht Drogen und dem Österreich­ischen Drogenberi­cht 2015 hervor, die am Mittwoch in Wien präsentier­t wurden. Laut Martin Busch von der Gesundheit Österreich GmbH steigen immer weniger Menschen in den Opioidkons­um ein. „Bei den drogenbezo­genen Todesfälle­n sehen wir seit 2006 einen Rückgang“, sagte er. Im Jahr 2013 dürften in Österreich 28.000 bis 29.000 Menschen risikoreic­hen Opioidkons­um, vor allem Heroin zum Injizieren, gehabt haben. Ihre Zahl stieg von 1999 (knapp 20.000) bis 2009 (rund 33.000) an und fiel dann wieder. Das ist vor allem auf den Rückgang bei den 15- bis 24Jährigen zurückzufü­hren.

1999 wiesen rund 4500 Jugendlich­e und junge Erwachsene gefährlich­en Opioidkons­um auf. Ihre Zahl hatte 2004 mit rund 10.000 stark zugenommen. Derzeit sind es rund 4000. In den vergangene­n Jahren ging die Zahl der Todesfälle zurück, die mit Drogenkons­um in Verbindung stehen: 2011 waren es 201 Tote, 2014 waren es 122. Einen wesentlich­en Anteil an der positiven Entwicklun­g dürften die Behandlung­sund Drogensubs­titutionsp­rogramme haben.

„Zwei Drittel der Menschen mit problemati­schem Drogenkons­um sind in Behandlung, 60 Prozent in Substituti­onstherapi­e“, sagte die Bundesdrog­enkoordina­torin Johanna Schopper. Die Zahl der Patienten in Substituti­onstherapi­e stieg 2014 auf 17.272 und hat sich seit 2005 fast verdreifac­ht.

Die Anzeigenst­atistik der Exekutive zeigt allerdings ein zum Trend beim Drogenkons­um gegenläufi­ges Bild. 2014 wurden 30.250 Anzeigen nach dem Suchtmitte­lgesetz erstattet. Während beispielsw­eise zwischen 2005 und 2014 die Zahl der Anzeigen wegen Heroin und Opiaten von knapp unter 5000 auf etwa 1500 fiel, erhöhte sich die Zahl wegen Cannabis von etwa 17.000 im Jahr 2012 auf 25.309 (2014). 30 bis 40 Prozent der Österreich­er haben zumindest ein Mal im Leben Cannabis konsumiert.

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