Platini boykottiert FIFA-Anhörung
Der gesperrte UEFA-Präsident Michel Platini will am Freitag nicht zur entscheidenden Anhörung vor der rechtsprechenden Kammer der FIFAEthikkommission erscheinen. Der Chef der Europäischen Fußball-Union begründete seinen Verzicht auf eine erneute Aussage mit einer angeblichen „Missachtung der Unschuldsvermutung“durch die Ethikhüter des Weltverbands, wie Platinis Anwälte am Mittwoch mitteilten. Die Verweigerung der Aussage solle Platinis „tiefste Empörung“über das Verfahren dokumentieren, das allein dazu diene, seine Kandidatur für das Amt des FIFAPräsidenten zu verhindern.
Dem UEFA-Präsidenten
und dem ebenfalls suspendierten FIFAChef Joseph Blatter wird eine dubiose Millionenzahlung im Jahr 2011 an Platini vorgeworfen. Nach Darstellung der Fußballfunktionäre handelt es sich um eine verspätete Honorarzahlung für Dienste aus den Jahren 1998 bis 2002. Blatter soll heute, Donnerstag, noch einmal vor den Ethikhütern aussagen, Platini war für Freitag vorgeladen. Ein Urteil in der Causa wird für den 21. Dezember erwartet.
Die rechtsprechende Kammer hatte bereits erklärt, dass im Falle eines Fernbleibens von Platini auch dessen Anwälte seine Sicht der Dinge schildern könnten. Der Fall werde wie jeder andere „unabhängig und unvoreingenommen“behandelt, hieß es weiter.