Salzburger Nachrichten

Verletzte Shiffrin schreibt die Saison ab

Der US-Skistar rechnet nach seiner beim Einfahren erlittenen Knieverlet­zung nicht mit voller Genesung noch in diesem Winter.

- Mikaela Shiffrin zur Tatsache, dass das Duell mit Lindsey Vonn um den Gesamtwelt­cup ausfällt.

Slalom-Olympiasie­gerin Mikaela Shiffrin glaubt nicht an eine baldige Rückkehr in den Ski-Weltcup. „Hoffentlic­h kann ich vor Saisonende wieder auf den Ski stehen und mit voller Intensität trainieren. Aber dass ich vor Ende der Weltcupsai­son wieder Wettkämpfe bestreite, ist unwahrsche­inlich“, sagte die 20jährige US-Amerikaner­in der Zeitung „Denver Post“.

„Ich will nicht Rennen fahren, nur damit ich Rennen fahre. Wenn ich am Start stehe, dann will ich fähig sein zu siegen.“Zudem würde sie wohl nicht zu 100 Prozent gesund sein, falls sie noch in diesem Winter zurückkehr­te, so die Slalom-Weltmeiste­rin weiter.

Shiffrin hatte am Samstag in Aare bei einem Sturz beim Einfahren vor dem Riesentorl­auf einen Riss des inneren Seitenband­es des rechten Knies sowie eine

„Es ist herzzerrei­ßend.“

Knochenpre­llung erlitten. Für die zweifache Saisonsieg­erin, die beide Slaloms in Aspen mit Rekordvors­prüngen von 3,07 bzw. 2,65 Sekunden dominiert hatte, ist es die erste schwere Verletzung in ihrer Karriere.

Eine, die nicht nur körperlich, sondern auch mental sehr wehtut. „Dass die Chancen auf den Gewinn der großen Kristallku­gel dahin sind, ist schon herzzerrei­ßend. Viele, inklusive mir, sahen die Chance, dass eine 20-Jährige gegen Lindsey Vonn um den Gesamtwelt­cup kämpfen könnte. Das wäre spektakulä­r gewesen, egal, wer am Ende gewonnen hätte. So hat es jedenfalls ausgesehen, bis der Sturz passiert ist. Das ist definitiv schade“, sagte Shiffrin enttäuscht.

Für die nächsten Wochen ist nun Ruhe und Rehabilita­tion angesagt. Dass diese Maßnahmen für eine Genesung reichen, sorgte bei der US-Amerikaner­in zumindest für Erleichter­ung. „Ich bin glücklich, dass ich keine Operation brauche und dass es keine Komplikati­onen gibt. Lindsey und viele andere Athletinne­n sind nach Knieverlet­zungen zurückgeko­mmen, aber es hat fast zwei Jahre gedauert. Ich bin bei Weitem nicht mit so einer Zeitspanne konfrontie­rt“, betonte Shiffrin.

Ihr Manager Kilian Albrecht wollte nicht von einem definitive­n Saisonende sprechen und ließ sich noch eine Hintertür offen. „Zuerst müssen wir von Woche zu Woche und danach von Tag zu Tag schauen. Es besteht die Hoffnung auf ein Comeback, weil die Saison sehr lang ist. Unglücklic­herweise sind jetzt viele Technikren­nen, die sie sicher alle verpassen wird“, erklärte der Vorarlberg­er.

Im Kampf um den Gesamtwelt­cup scheinen Lindsey Vonn jedenfalls die Konkurrent­innen auszugehen. Nach der pausierend­en Slowenin Tina Maze und der schwer verletzten Anna Fenninger ist mit Shiffrin die nächste potenziell­e Anwärterin auf die große Kristallku­gel abhandenge­kommen.

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BILD: SN/GEPA/WALGRAM Mikaela Shiffrin bezeichnet ein baldiges Comeback als unwahrsche­inlich.

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