Pums Kopfwäsche war offenbar wirksam
Einer war nicht gemeint: Patrick Schweiger beglich eine Gröden-Rechnung.
ÖSV-Sportdirektor Hans Pum kam noch Donnerstagabend persönlich ins Grödnertal, um nach den besorgniserregenden Trainingsresultaten Klartext zu sprechen. „Er wollte uns halt ein bisschen heiß machen“, meinte Vincent Kriechmayr am Tag danach, „aber das sind wir eigentlich so auch.“Pums Worte dürften offenbar gewirkt haben und einem gratulierte er Freitag im Ziel ganz besonders: Patrick Schweiger. Der Salzburger erreichte mit Rang acht sein mit Abstand bestes Weltcupresultat bisher – und es war noch dazu erst sein zweites Rennen auf der Saslong. Die hat für ihn eine schicksalshafte Bedeutung: 2012 stand er erstmals im Weltcupaufgebot für die Saslong, doch das erste Abfahrtstraining ging nur bis zu den Ciaslat-Wiesen. Nach einem Sturz wurde er per Helikopter weggeflogen, der Kreuzbandriss warf ihn zwei Jahre zurück. Denn nach der Reha hieß es wieder einmal: zurück in den Europacup, wo er im Vorjahr die Euro- pacupwertung gewinnen konnte. Den dafür ausgelobten Weltcup-Freiplatz hat er jetzt perfekt genutzt. „Es ist heuer schon die ganze Saison gut gelaufen, auch in Lake Louise gab es gleich zwei Mal Weltcuppunkte“, meinte Schweiger, der seit zwei Jahren im Nationalteam trainiert. „Und eigentlich mag ich die Strecke und den Schnee hier, auch wenn es damals den Unfall gab.“Seit dem Frühjahr darf sich der aus Mühlbach am Hochkönig stammende Schweiger auch österreichischer Abfahrtsmeister nennen, dennoch wird er am heutigen Samstag auf der Abfahrt im Grödnertal fehlen. Denn Schweiger und Florian Scheiber duellieren sich heuer um den neunten und letzten ÖSV-Startplatz in der Abfahrt und da setzte sich Scheiber Donnerstag in der internen Qualifikation durch. „Das war echt Pech, Florian war nur drei Hundertstelsekunden schneller“, meinte Schweiger, für den damit nun schon die Weihnachtspause beginnt – bis 26. Dezember, wenn es zur nächsten Qualifikation nach Santa Caterina geht.