Salzburger Nachrichten

„Es ist schwierig, einen Rhythmus zu finden“

Skispringe­r Stefan Kraft ist mit seinen Leistungen noch nicht zufrieden. Und mit der Tournee rückt der Saisonhöhe­punkt näher.

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SALZBURG. In der Ruhe liegt die Kraft, lautet eine gängige Redewendun­g, die sich Stefan Kraft offenbar zu seinem Lebenselix­ier gemacht hat. Den 22-jährigen ÖSV-Adler aus Schwarzach im Pongau kann so schnell nichts aus dem Gleichgewi­cht bringen. Er behält selbst dann die Ruhe, wenn andere (Teamkolleg­en) entnervt aus dem Weltcup aussteigen und sich zum Training zurückzieh­en.

Dabei ist die Saison auch für Kraft noch nicht nach Wunsch verlaufen. „Bis jetzt war es aus unterschie­dlichsten Gründen schwierig, einen Rhythmus zu finden, aber die Richtung ist schon in Ordnung. Zum Teil sind meine Sprünge sehr gut gekommen“, sagte der TourneeTit­elverteidi­ger, der bis zur Vierschanz­entournee ab 28. Dezember in Oberstdorf wieder zu altbekannt­er Stärke kommen will. „In Engelberg gilt es jetzt, weiter an diesem Aufwärtstr­end zu arbeiten, und dann schauen wir mal, was rausspring­t“, erklärte Kraft, der bisher recht schwankend­e Platzierun­gen (6. in Klingentha­l, 4. und 14. in Lillehamme­r, 22. und 27. in Nischni Tagil) zu Buche stehen hat.

Deutlich besser läuft die Saison für die norwegisch­e und deutsche Konkurrenz. Die Norweger stellten trotz des Karriereen­des von Anders Bardal durch Daniel-André Tande und Kenneth Gangnes bereits zwei Premierens­ieger im Weltcup und waren durch insgesamt fünf verschiede­ne Springer auf dem Podest vertreten. Die Deutschen haben aktuell mit Severin Freund, Richard Freitag und Andreas Wellinger drei Springer an der Spitze.

Doch Kraft bleibt gelassen – und zauberte in der Qualifikat­ion für das Weltcupdop­pel heute, Samstag, und am Sonntag (jeweils 14.15 Uhr) prompt einen 133-Meter-Flug in den Auslauf der Titlis-Schanze. Sein Trainingss­prung auf 137,5 Meter war überhaupt der weiteste des gestrigen Tages. Generell zeigte sich die Mannschaft von ÖSV-Cheftraine­r Heinz Kuttin deutlich verbessert: Andreas Kofler wurde mit 130,5 Metern Qualifikat­ions-Fünfter, Manuel Fettner (11.), Manuel Poppinger (13.) und Markus Schiffner (23.) ergänzen zusätzlich zu den Top-Ten-Springern Kraft und Michael Hayböck (118 m) das SechsMann-Team. „Ich hoffe, das gibt dem ganzen Team das Selbstvert­rauen zurück“, sagte Kuttin.

Nach den Weltcupspr­ingen am Wochenende wird die ÖSV-Mannschaft – weiter ohne Gregor Schlierenz­auer – am Montag und Dienstag noch in Engelberg trainieren, ehe Kuttin das sechsköpfi­ge Tourneetea­m nominieren wird.

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BILD: SN/GEPA/KLANSEC Ruhepol trotz Startschwi­erigkeiten: Stefan Kraft.
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