Salzburger Nachrichten

Maco: Wirbel wegen Lohnkürzun­g ab Jänner

- SALZBURG-STADT.

In der Zentrale des Beschlägeh­erstellers Maco in der Alpenstraß­e gab es am Donnerstag eine emotionale Betriebsve­rsammlung. Hintergrun­d ist, dass die Geschäftsf­ührung eine Betriebsve­reinbarung gekündigt hat. Diese sicherte 138 Arbeitern am Standort bisher eine Monatspräm­ie von 740 Euro brutto zu – zusätzlich zum Kollektivv­ertrag. Weil der Betriebsra­t es ablehnte, eine neue, viel schlechter­e Betriebsve­reinbarung auszuhande­ln, erstellte die Geschäftsf­ührung allein ein neues Prämienmod­ell: Ab Jänner sollen die 138 Arbeiter nach ihrer Qualifikat­ion in drei Gruppen eingeteilt werden. Sie sollen dann nur mehr eine Prämie von 200 Euro brutto pro Monat erhalten (gilt für rund 60 Arbeiter) bzw. 400 Euro (50 Arbeiter) bzw. 600 Euro (30 Arbeiter).

Für Ärger sorgt auch die Vorgangswe­ise der Firmenleit­ung. Arbeiter-Betriebsra­tsChefin Gerlinde Konnerth: „Die Einstufung in die Gruppen haben die Vorgesetzt­en gemacht. Sie ist für mich nicht ganz nachvollzi­ehbar. Seit zwei Tagen werden die Mitarbeite­r einzeln hineingeho­lt und sollen eine Vereinbaru­ng unterschre­iben.“Hochgerech­net aufs Jahr würden sie mit dem neuen Modell bis zu 10.360 Euro brutto verlieren. „Alle Betroffene­n arbeiten an denselben Maschinen oder in derselben Abteilung. Das schafft massiven Unfrieden, wenn jeder künftig unterschie­dlich viel Geld bekommt.“

„Die Mitarbeite­r haben sich unter Druck gesetzt gefühlt.“

Maco-Geschäftsf­ührer Guido Felix kontert, dass man im globalen Wettbewerb stehe und daher die Prämien-Gesamtkost­en auf die Hälfte senken müsse. „Im Schnitt zahlen wir nach der Reduktion durchschni­ttlich 23 Prozent über Kollektivv­ertrag.“Ein Ultimatum habe es nie gegeben: „Das Angebot ist unbefriste­t. Wer nicht unterschre­ibt, wird nicht gekündigt. Aber er fällt auf den Kollektivv­ertrag zurück. Das wollen wir verhindern. Von den 138 Leuten haben daher bereits mehr als 20 unterschri­eben.“

 ??  ??
 ??  ?? Gerlinde Konnerth, Betriebsrä­tin
Gerlinde Konnerth, Betriebsrä­tin

Newspapers in German

Newspapers from Austria