Großarl zaubert Schnee ins Tal
Naturschnee ist über Weihnachten hinaus nicht in Sicht. Der Skiurlaub ist trotzdem nicht nur im Hochgebirge möglich.
In vielen Wintersportgebieten ist es in klaren Nächten kalt genug, dass die Schneekanonen an den Pisten arbeiten können. Und Schneevorräte sind noch auf Lager. Ohne technische Beschneiung geht es heutzutage auch auf der Langlaufloipe nicht mehr.
In Großarl gab es am Freitag einen großen Maschineneinsatz. Eine 1400 Meter lange Loipe wurde angelegt. „Niedrige Temperaturen der letzten Wochen haben wir dazu genutzt, ein entsprechendes Schneedepot von zirka 2000 Kubikmetern anzulegen, das jetzt auf der sogenannten Reitwiese verteilt wurde“, erzählt der Geschäftsführer des Tourismusverbands Großarltal, Thomas Wirnsperger. Ab heute, Samstag, will der Tourismusverband die präparierte Rundspur Urlaubern und einheimischen Sportlern anbieten.
Allein die technische Beschneiung für das Depot und der Maschineneinsatz kosteten laut Verbandsmanager rund 5500 Euro. Darüber hinaus schlage sich der Kauf eines neuen Spurgeräts mit etwa 160.000 Euro alle rund 15 Jahre zu Buche. Da sei es wohl gerechtfertigt, wenn für das Benützen der Loipe ein maßvoller Beitrag eingehoben werde.
Im Salzburger Zentralraum sind Loipengebühren in einigen Orten schon lang üblich. Innergebirg sind sie noch alles andere als selbstverständlich.
Im Großarltal sind es zwei Euro pro Tag, zehn pro Woche bzw. 40 Euro pro Saison. Die Touristiker argumentieren in ihrem Blog im Internet so: „Das ist wohl ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, was man sonst für dieses Geld bekommt. Ein Tag Langlaufen kostet weniger als zwei Stunden Parken in Salzburg, weniger als ein halbes Glas Bier, weniger als zehn Prozent einer Tageskarte in einer Wellnessanlage und etwa so viel wie zwei Minuten Ringelspielfahren auf dem Jahrmarkt.“
Die Karten für das Benützen der Loipe sind übrigens im Tourismusbüro und in den Sportgeschäften erhältlich. Sobald die weiße Pracht dann in ausreichender Menge natürlich vom Himmel fällt, wird das Angebot auf ungefähr 30 Kilometer ausgebaut. Es reicht dann von Großarl bis in den Talschluss der Nationalparkgemeinde Hüttschlag. Zwei Kilometer in Großarl und 1,5 Kilometer in Hüttschlag werden abends bis 21 Uhr beleuchtet.
Zirka 60.000 Euro jährlich wenden der Tourismusverband sowie die Gemeinden Großarl und Hüttschlag für die lange Loipe auf. Vor allem für Grundentschädigungen, Brückenbau, das Öffnen von Zäunen, die Präparierung, Beschilderung und für einen Parkplatz samt mobilem WC.
„Wir haben mit Schnee aus dem Depot die Loipe präpariert.“