Gegangen“
Mir ist sehr wohl bewusst, dass viele die Finger davon lassen würden. Aber ich bin immer meinen eigenen Weg, nicht den einfachen gegangen. Im Endeffekt ist bei der Austria genau das der Reiz, dass ich einem Verein helfen will, der großes Potenzial hat. Ich traue es mir zu, in dieser schwierigen Situation das sportliche Ruder zu übernehmen. Auch weil ich bereits bei anderen Vereinen bewiesen habe, dass ich in einer Führungsposition gut arbeite. Aber wir wissen, dass es nicht von heute auf morgen geht, sondern Zeit braucht. SN: Wir gehen davon aus, dass wir nächste Saison in der Westliga spielen. Von dort aus aufzusteigen ist zwar kein Wunschkonzert, aber sicher möglich. Generell hat die Austria viel mehr Potenzial, als sie aktuell dasteht. Das wollen wir ausschöpfen. Wie lange das dauert, das kann man jetzt noch nicht sagen.
SN: Klar. Zum einen natürlich, dass wir nächste Saison zumindest Regionalliga spielen. Das wäre gegeben, wenn am 16. Februar die Gläubiger dem Sanierungsplan zustimmen. Außerdem vertraue ich den Personen mit Fredy Scheucher an der Spitze, den Verein danach auf gesunde Beine zu stellen. Wenn ich sehe, dass die wirtschaftlichen und sportlichen Pläne so umgesetzt werden, wie wir das besprochen haben, dann habe ich mit der Austria langfristige Perspektiven.
SN: Ich hatte mit dem Mannschaftsrat (Ernst Öbster, Nico Mayer, Andreas Bammer, Stefan Ebner, Anm.) ein sehr gutes Gespräch. Sie sehen Licht am Ende des Tunnels und sind voll motiviert. Wir haben die Probleme im Vorfeld angesprochen, aber auch jene Probleme, die auf uns zukommen könnten. Mir ist wichtig, dass sie die wirtschaftlichen Dinge, die sie nicht steuern können, außen vorlassen. Die Gehälter sind gesichert, das ist beruhigend.
SN: Wenn die Abmachungen halten, dann ist das sicher möglich. Wir wollen auf jene Spieler setzen, die unseren Weg mitgehen. Einige werden uns im Winter verlassen. Und wenn einer im Frühjahr groß aufspielt und die Bundesliga lockt, dann kann man ihn sowieso nicht halten. Aber weggejagt wird sicher keiner. In Zukunft gilt es, Verträge so zu gestalten, dass wir auch für junge Spieler Ablöse verlangen können.
SN: Natürlich auch, und das ist ganz normal. Ich bin aber keiner, der im VIP-Club auf sich aufmerksam macht oder auf der Tribüne sitzt und hofft, dass ein Trainerkollege verliert. Das habe ich bei Austria Wien selbst erlebt, das ist sehr unangenehm. Ich habe mich von ganz unten nach oben gearbeitet. Das sehe ich nicht als etwas Großartiges an, aber ich habe etwa als ÖFB-Cupsieger und Cupfinalist eine Visitenkarte, auf die ich stolz bin.
SN: Darauf, dass ich mein Haus in Oberndorf nicht mehr nur als Ferienwohnung benützen kann. Dazu kommt gerade jetzt in der Weihnachtszeit, dass die gesamte Familie zusammenkommt.