Salzburger Nachrichten

Hü oder hott – aber bitte nicht der nächste Murks

- Maria Zimmermann

Das Dilemma der rot-schwarzen Koalition offenbart sich in der Schulpolit­ik: Während die SPÖ eine gemeinsame Schule für alle Zehn- bis 14-Jährigen will, will die ÖVP das differenzi­erte Schulsyste­m erhalten, allen voran die Unterstufe des Gymnasiums. Und da das nicht zusammenge­ht, kommt am Ende immer irgendein Murks heraus.

So war es bei der Einführung der Neuen Mittelschu­le, die wesentlich teurer ist als die Hauptschul­e, aber bisher keine besseren Ergebnisse bringt. So ist es bei den geplanten Modellregi­onen, die nur 15 Prozent aller Schulen bzw. Schüler einer Schulart in einem Bundesland umfassen dürfen.

Was soll das? Namhafte Experten verweisen darauf, dass so nur weiter verstärkt wird, was man vermeiden will: die soziale Selektion der Schüler. Logisch, denn wer nicht in die Modellschu­le will, weicht aus – wer es sich leisten kann, in die Privatschu­le.

Dass Vorarlberg sich nicht daran halten und die gemeinsame Schule überall im Ländle erproben will, zeigt zumindest, dass die Politik dort an einem Strang zieht. Hü oder hott: Eine klare Entscheidu­ng auf Bundeseben­e bleibt wohl einer frommer Wunsch.

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