Salzburger Nachrichten

Wo Frauen nichts wert sind

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Nicht Sitas, aber ein ähnlicher Fall: Drei Jahre nach der Vergewalti­gung und Ermordung einer Studentin in einem Bus in Delhi ist einer der Täter gestern, Montag, unter Protesten aus der Haft entlassen worden. Er habe seine dreijährig­e Jugendhaft­strafe abgesessen, sagte sein Anwalt AP Singh am Sonntag. Der heute 20-Jährige war zum Tatzeitpun­kt noch minderjähr­ig. Er bekam die Jugendhöch­ststrafe von drei Jahren. Die Eltern des Opfers und die Vertreteri­n der staatliche­n Frauenkomm­ission hatten bis zuletzt versucht, die Entlassung zu verhindern. vergangen hatte, nach einem nur wenige Monate dauernden Prozess zu lebenslang­er Haft verurteilt­e.

„Doch hier in Rajasthan, Hunderte Kilometer von Delhi entfernt, ticken die Uhren der Justiz eben anders, noch nach dem alten Trott“, sagt der mit Sitas Fall betraute Staatsanwa­lt in einem persönlich­en Gespräch, als wir ihn in seinem Büro antreffen. Er glaubt, sie habe gute Chancen, den Prozess zu gewinnen, der seiner Meinung nach im späten Frühjahr 2016 abgeschlos­sen sein könnte. Sita sagt, dann könne sie beginnen, in ein geordnetes, möglichst normales Leben zurückzuke­hren.

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