Vorerst kein Sozialplan bei Zielpunkt-Logistik
Für jene mehr als 200 Arbeitnehmer des Logistikzentrums der Firma Pfeiffer, die nach dem Konkurs der Handelskette Zielpunkt ihre Arbeitsplätze verlieren, gibt es vorerst keinen Sozialplan. Der Hauptgrund dafür ist, dass die finanziellen Forderungen der Gewerkschaft mehr als das Dreifache dessen ausmachen, was der Handelskonzern Pfeiffer aus Traun nach eigenen Angaben leisten kann. Während die Gewerkschaft vida (Verkehr + Dienstleistungen) die Verhandlungen am Montag für „gescheitert“erklärte, betonte das Unternehmen Pfeiffer seine weitere Gesprächsbereitschaft. Das Logistikzentrum Wien, das für die Belieferung von Zielpunkt zuständig ist, wird geschlossen. Pfeiffer sucht nach einer Nachnutzung bevorzugt als Logistikstandort.
Die Gewerkschaft kritisierte den Chef der Zielpunkt-Konzernmutter Pfeiffer, Georg Pfeiffer, hart und warf ihm vor, „außer leeren Versprechungen“wenig geboten zu haben. Das Angebot von 1,8 Mill. Euro sei nicht ausreichend, um eine Arbeitsstiftung zu finanzieren. Der Betrag entspricht rund 8600 Euro pro Person. Pfeiffer betonte, die Gewerkschaft fordere Sozialplanleistungen von rund sieben Millionen Euro, was etwa 33.500 Euro für jeden Betroffenen wären. Da die Pfeiffer-Logistik heuer ein negatives Ergebnis von 1,3 Mill. Euro aufweise, könne Pfeiffer nicht mehr als 1,8 Mill. Euro aufbringen. „Ein Sozialplan in der geforderten Höhe gefährdet potenziell weitere Arbeitsplätze“, erklärte Martin Etzlstorfer von Pfeiffer Logistik. „Betriebsrat und die Gewerkschaft sollen ihre Forderungen auf ein realistisches Maß reduzieren.“
Heute, Dienstag, informiert Masseverwalter Georg Freimüller den Gläubigerausschuss im ZielpunktKonkurs, wie viele Interessenten es für die insgesamt 229 Filialen in Ostösterreich gibt. Jene Standorte, für die es keine Interessenten gibt, sollen noch heuer geschlossen werden. Eine Entscheidung über die Zukunft der anderen Standorte dürfte im Jänner fallen. Es wird an Paketlösungen gearbeitet.