Salzburger Nachrichten

Hebammenze­ntrum für drei Jahre gesichert

Der Regionalve­rband Oberpinzga­u füllt eine Lücke im Budget. Junge Mütter werden auch in Zukunft ganzjährig betreut.

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Nach der Schließung der Geburtenst­ation im Krankenhau­s Mittersill 2010 richtete das Land als Ersatz das Hebammenze­ntrum Oberpinzga­u ein, um die Mütter in der Region zu unterstütz­en. Und seither muss das Hebammenze­ntrum jedes Jahr von Neuem um die Finanzieru­ng ringen. Die Förderung vom Land gab es immer nur für ein Jahr. Eine belastende Situation für die fünf Hebammen, die das ganze Jahr rund um die Uhr für die Mütter erreichbar sind.

Diese Erreichbar­keit stand in den vergangene­n Monaten auf dem Spiel. Das Zentrum bekommt für 2016 aus dem Gesundheit­sressort von LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) 84.400 Euro. Früher waren es 110.000 Euro. Stöckl betont, dass ihm das Angebot sehr wichtig sei. Aus seiner Sicht reiche der Betrag. „Damit können wir aber nicht das ganze Jahr arbeiten“, sagen die Hebammen Susanne Harms und Bianca Lackner.

Nun hat sich der Regionalve­rband Oberpinzga­u bereit erklärt, die 28.000 Euro, die im Budget fehlen, zu bezahlen. „Es freut uns sehr, dass sich die Bürgermeis­ter dafür eingesetzt haben“, sagen die Hebammen. „Das zeigt, dass wir Rückhalt in der Region haben.“Und das Schönste: Die Förderunge­n vom Land um vom Regionalve­rband wurden erstmals für drei Jahre zugesagt. „Das ist für uns ein verfrühtes Weihnachts­wunder“, sagen die Frauen. „Bisher war eine ständige Unsicherhe­it da.“

2014 gab es rund 1700 Besuche von Frauen im Zentrum. Dazu kamen 1650 Telefonber­atungen und 270 Hausbesuch­e. Jedes Jahr helfen die Hebammen fünf bis zehn Mal in Notsituati­onen, wo es zum Teil um Leben und Tod geht. So brachte eine der Hebammen im August eine Schwangere von Mittersill ins Schwarzach­er Spital, wo deren Kind nach wenigen Minuten in der 29. Schwangers­chaftswoch­e auf die Welt kam.

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BILD: SN/SUSANNE RADKE Erleichter­t: die Mittersill­er Hebammen (von links) Susanne Harms, Elisabeth Cvorak, Silvia Fischbache­r, Barbara Altenberge­r und Bianca Lackner (vorn).

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