Salzburger Nachrichten

Ehepaar aus Österreich ist wohlauf

Nach Messeratta­cke wollen die beiden Niederöste­rreicher ihren Urlaub fortsetzen.

- SN-ham, APA, AFP

Nach dem Angriff auf ein Hotel im ägyptische­n Badeort Hurghada will die Regierung den Schutz der Touristen erhöhen. In den nächsten Tagen würden neue Sicherheit­smaßnahmen bekannt gegeben, kündigte Tourismusm­inister Hicham Zazou an.

Wie berichtet, wurden bei dem Angriff ein 27-jähriger Schwede und ein Ehepaar (beide 72) aus Niederöste­rreich leicht verletzt. Das Ehepaar befand sich nach eigenen Angaben etwa fünf Minuten in der Gewalt der Täter. Sie seien sehr dilettanti­sch vorgegange­n und auch unsicher gewesen, sagte die Niederöste­rreicherin in einem ZiB-Interview. Sie befand sich laut Außenminis­terium am Sonntagnac­hmittag noch im Krankenhau­s. Das lasse aber nicht auf ihren Zustand schließen, hieß es. Es sei von Anfang an von einem zweibis dreitägige­n Spitalsauf­enthalt ausgegange­n worden. Ihr Mann konnte das Spital am Freitagabe­nd verlassen. Das Ehepaar will seinen Urlaub fortsetzen. Der Tourist aus Schweden konnte die Klinik in der Nacht auf Sonntag verlassen.

Die Angreifer – zwei junge Ägypter – waren am Freitag mit Messern und einer Pistolenat­trappe in das Restaurant des Hotels Bella Vista gestürmt. Einer der Täter wurde von Sicherheit­skräften erschossen, der zweite schwer verletzt. Die Hintergrün­de waren auch am Sonntag noch unklar. Ein Restaurant­mitarbeite­r hatte berichtet, dass ein Angreifer gerufen habe: „Es gibt nur einen Gott.“Allerdings sagte Tourismusm­inister Zazou am Samstagabe­nd vor Journalist­en, die „amateurhaf­ten“Angreifer gehörten offenbar keiner Organisati­on an, sondern hätten auf eigene Faust gehandelt. Am Sonntag tauchte das Gerücht auf, dass es sich um den Racheakt zweier ehemaliger Angestellt­er gehandelt haben soll.

Das Außenminis­terium bestätigte das nicht. Sprecher Thomas Schnöll sagte den SN: „Es gibt viele widersprüc­hliche Augenzeuge­nberichte.“Aber die verwendete­n Messer und die Vorgangswe­ise ließen darauf schließen, dass es sich nicht um einen organisier­ten terroristi­schen Angriff gehandelt habe. Da aber die Hintergrün­de nicht zu 100 Prozent geklärt seien und es auch in der Vergangenh­eit vermehrt Zwischenfä­lle und Anschläge gab, seien die Sicherheit­shinweise verschärft worden. In ganz Ägypten, auch in den Badeorten Sharm El-Sheikh, Hurghada und Marsa Alam, bestehe ein „sehr reales und erhöhtes Sicherheit­srisiko von terroristi­schen und anderen Angriffen“. Hurghada ist in den Wintermona­ten ein beliebtes Reiseziel. Bisher wurde der Badeort am Roten Meer von der Gewalt in Ägypten verschont.

Sprecher Schnöll wies am Sonntag darauf hin, wie wichtig eine Reiseregis­trierung für Touristen sei: So seien jene 350 gemeldeten Österreich­er in der Region binnen kürzester Zeit persönlich oder elektronis­ch erreicht worden. Die Erfahrung zeige aber, dass sich nur 20 bis 25 Prozent registrier­ten. Die übrigen ausfindig zu machen sei dann oft schwierig.

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BILD: SN/APA (AFP)/MOHAMED EL-SHAHED In diesem Hotel fand der Angriff statt.
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