So wird die Zeitung der Zukunft aussehen
Skeptiker sagen schon lange den Tod von Print voraus. Doch ein Ende ist nicht absehbar. Im Gegenteil. Die Zeitung lebt.
Unter dem Titel „newspaper extinction timeline“kursiert im Internet eine Liste, in der für viele Länder der Welt das Jahr des Aussterbens der Zeitungen prognostiziert wird. In Schweden und der Schweiz soll es 2025 so weit sein, in Österreich 2028, in Deutschland 2030 und in den USA bereits 2017!
Der Amazon-Gründer Jeff Bezos ist offensichtlich anderer Meinung. Denn er kaufte im August 2013 die US-Hauptstadtzeitung „Washington Post“um 250 Millionen Dollar und dies wohl nicht mit dem Ziel, das Blatt nach vier Jahren wieder einzustellen.
Ebenso investierte der Multimilliardär Warren Buffett in den vergangenen drei Jahren etwa 350 Millionen Dollar in rund siebzig Lokalzeitungen. Auch im österreichischen Alltagsle- ben deutet nichts darauf hin, dass Zeitungen bereits in zwölf Jahren ein Fall für das Medienmuseum sein werden. Denn das Zeitunglesen rangiert unter den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen, und für viele Menschen startet der Tag mit der Frühstückszeitung.
Jüngere Leser nutzen gedruckte und digitale Medien parallel. Die treuesten Zeitungsleser findet man erwartungsgemäß in der Altersgruppe 50 plus, in der auch die Lektüre eines Stammblatts am weitesten verbreitet ist.
2028 wird es in Österreich zwar weniger Zeitungen geben als heute, aber das Ende dieses traditionsreichen Mediums ist noch lange nicht in Sicht. Im gedruckten Teil der erfolgreichen Zeitungen der Zukunft werden sich vertiefte Analysen zu aktuellen Ereignissen finden und im digitalen Teil die dazu passenden animierten Grafiken, Kurzfilme und Interviews sowie Plattformen für die permanente Kommunikation mit den Lesern.
Die SN
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