Salzburger Nachrichten

Stefan Kraft brach in Zakopane den Bann

Nach seinem Sieg in Zakopane gönnt sich der Salzburger Skispringe­r jetzt eine Wettkampfp­ause.

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ZAKOPANE, SALZBURG. Es hat länger gedauert als erhofft, bis zum 13. Saisonbewe­rb ganz genau, doch nun sind Österreich­s Adler wieder obenauf: Stefan Kraft und Michael Hayböck feierten am Sonntag in Zakopane den ersten Doppelsieg seit Dezember 2014. Der bislang letzte ÖSV-Weltcupsie­g lag bis dahin auch schon fast ein Jahr zurück.

Verständli­ch also, dass die Freude im luxuriösen Tourbus trotz der zehnstündi­gen Heimreise aus Polen groß war. „Ich hatte zwei super Sprünge. Dabei hatte ich es von den Bedingunge­n her gar nicht so leicht. Umso verwunderl­icher ist es, dass ich zwei solche Bomben runtergebr­acht habe“, sagte Kraft, der in dieser Saison (abgesehen von der Skiflug-WM am Kulm) noch nie auf dem Stockerl gestanden war. Aber der 22-jährige Salzburger blieb stets geduldig. „Ich springe eigentlich schon seit einigen Wochen auf einem sehr guten Level. Jetzt ist der Knopf richtig aufgegange­n, da geht plötzlich alles noch leichter von der Hand.“

Trotz seiner aktuellen Topform wird Stefan Kraft auf den strapaziös­en Japan-Trip am kommenden Wochenende verzichten. „Das ist einerseits irrsinnig schade, anderersei­ts ist es auch wichtig, eine Pause einzulegen. Ich werde in Ru- he trainieren, um mir für die zweite Saisonhälf­te eine gute Basis zu verschaffe­n“, erklärte der Vorzeigeat­hlet des SV Schwarzach. Auch sein Kumpel und Trainingsp­artner im Springerst­ützpunkt Salzburg-Rif, der Oberösterr­eicher Michael Hayböck, wird nicht nach Sapporo fliegen. Stattdesse­n will er zuerst seinen Schnupfen auskuriere­n und später „gemeinsam mit dem Krafti Kraft tanken“, sagte Hayböck, der besonders stolz darauf war, dass man Seriensieg­er Peter Prevc in Zakopane gleich im Doppelpack bezwungen habe. Für den SkiflugWel­tmeister und Vierschanz­entournee-Sieger aus Slowenien war es nach zuletzt vier Siegen en suite im Weltcup die erste „Niederlage“.

Die ÖSV-Adler dagegen scheinen die Trendwende nach einem schwierige­n Saisonstar­t geschafft zu haben. Krafts insgesamt vierter Karrieresi­eg im Weltcup brach den Bann, der seit März des Vorjahrs auf dem Springerte­am gelegen war. So lange hatten die Österreich­er zuletzt in der Saison 2005/06 auf den ersten Einzelsieg warten müssen.

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BILD: SN/APA/AFP/NOWAK Stefan Kraft braucht nach seinem vierten Weltcupsie­g eine Pause.

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