Die Politik ist autofeindlich?
Das ist wohl als Scherz gemeint! In kaum einem anderen Land ist die Politik so autofreundlich wie in Österreich. Jahrelang wurden die öffentlichen Verkehrsmittel zugunsten des Straßenbaus vernachlässigt. Viele Ortschaften werden gerade zwei Mal täglich von Autobussen bedient, in der Schweiz stündlich. Daher kann man auf dem Land kaum ohne Auto leben. In Straßen wird noch immer ohne Kostenbewusstsein hypertroph investiert, siehe die Wiener Nordumfahrung. Lärmschutzwände, auch an Stellen, wo ihr Sinn kaum zu erkennen ist,
Schreiben Sie uns! werden errichtet, anstatt das Tempolimit zu reduzieren. Das Pendlerpauschale wurde laufend großzügig erhöht. Die Treibstoffsteuern liegen unter denen der meisten anderen Staaten, vor allem bei Diesel. Die Zahl der teuren Fahrzeuge, vor allem der SUVs, wächst auch deshalb dramatisch, wie man jederzeit beobachten kann. Gefahren wird meistens mit überhöhter Geschwindigkeit, da es keine effizienten Verkehrskontrollen gibt und die Strafen unter denen im Ausland liegen. Auch die Fahrer teurer Wagen zahlen mit der linken Hand die gleichen Strafen wie der kleine Mann und fahren deshalb meist besonders schnell. Über den CO -Ausstoß des Verkehrs wird kaum gesprochen. In Summe zeugt das alles auch von einem mangelhaften Umweltbewusstsein der meisten Autofahrer. Was die Werbeaussagen für die Plug-in-Hybride betrifft, so kann ich nur feststellen, dass ein bescheidener moderner Klein- oder Mittelklassewagen mindestens den gleichen niedrigen Treibstoffverbrauch hat wie ein großer Hybridwagen, wenn nicht sogar einen geringeren. So viel zur Autofeindlichkeit! Dkfm. Rainer Rigele