Salzburger Nachrichten

„Das Genie verständli­ch machen“

Zu Mozarts Geburtstag beleuchtet eine Schau den Komponiste­nalltag.

- SN, APA

Die Adresse ist historisch bedeutsam: In der Wiener Domgasse 5 hat Wolfgang Amadeus Mozart in den Jahren 1784 bis 1787 gewohnt. Jetzt sind dort Handschrif­ten, Erstausgab­en und Lebensdoku­mente des Komponiste­n zu besichtige­n, der sich in Wien nach seiner Flucht aus der Enge des Salzburger Fürstenhof­s eine Existenz als freier Künstler aufbauen wollte. Eine Sonderauss­tellung im Wiener Mozarthaus will Einblicke in den Alltag Mozarts geben. „Wir bemühen uns, mit der Ausstellun­g das Genie verständli­ch zu machen“, sagte Kurator Otto Biba, Direktor des Archivs der Gesellscha­ft der Musikfreun­de Wien, bei einer Presseführ­ung am Dienstag. Ziele der Schau seien, den Besucher etwas zu lehren und das „spannungsv­olle Verhältnis“zwi- schen dem Künstler und dem Menschen Mozart zu zeigen. In dem Zeitraum, als er in der Domgasse wohnte, schuf er Hauptwerke wie „Le nozze di Figaro“oder das dMoll-Klavierkon­zert KV 466. Der Komponist traf hier auch Kollegen wie Joseph Haydn, verhandelt­e mit Verlegern und unterricht­ete Schüler. Die Schau ist in mehrere Abschnitte geteilt – angefangen von seiner Lebenssitu­ation in Wien über seine Tätigkeite­n für den Kaiserhof, als Konzertver­anstalter oder Lehrer, seine Auftritte als Pianist oder seine Treffen mit Freunden. So habe Mozart an Sonntagvor­mittagen Hauskonzer­te veranstalt­et, erzählte Ingrid Fuchs, stellvertr­etende Archivdire­ktorin der Gesellscha­ft der Musikfreun­de Wien, die die Ausstellun­g mitkura- tierte. Diese seien „halb öffentlich“gewesen. Mozart habe bei diesen Anlässen auch neue Werke vorgestell­t.

Auch Mozarts Freizeit wird thematisie­rt – wobei Arbeit und Vergnügen bei ihm eng verbunden scheinen. So ist eine Partitur zu sehen, auf der er vermerkte, dass sie beim Kegeln niedergesc­hrieben worden sei. Die Ausstellun­g wurde mit Exponaten aus dem Archiv der Gesellscha­ft der Musikfreun­de ausgestatt­et. Eröffnet wird sie am heutigen 27. Jänner, Mozarts Geburtstag. Bis Jänner 2017 ist sie zu sehen. Die Schau ist zugleich Auftakt zum Zehn-Jahr-Jubiläum des Mozarthaus­es. Kommenden Samstag und Sonntag sind Tage der offenen Tür geplant.

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Händen: der Geiger Christoph Koncz (links), Bratschist Nils Mönkemeyer und der Dirgent Marc Minkowski.
BILD: SN/ISM/LIENBACHER Mozarts Instrument­e in ihren Händen: der Geiger Christoph Koncz (links), Bratschist Nils Mönkemeyer und der Dirgent Marc Minkowski.

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