Hinter Masken nach Menschen forschen
Schaut aus wie Sternenkrieg. Ist aber nicht das Weltall, sondern Österreich. Und unter den Masken stecken „Star Wars“-Fans. Michael Winiecki hat die 45 Mitglieder der Austrian Garrison der „501st Legion“, dem größten Kostümclub der Welt, getroffen. Der Bad Ischler erzählt mit einer Fotoserie nicht nur die Geschichte einer hingebungsvollen Fan-Liebe zu einem Filmimperium. Er stellt sich auch der Herausforderung, den beschränkten persönlichen Ausdruck einzufangen, der Menschen in Kostüm und Maske möglich ist.
Winieckis unterhaltsame Serie ist Teil der Werkschau „real(e)“im Fotohof Salzburg, die Arbeiten der Studentinnen und Studenten der Fachhochschule Puch-Urstein zeigt. Fotografie – gelehrt von Herman Seidl und Andrew Phelps – gehört zur Ausbildung im Studiengang MultiMediaArt. Es ging um ein dokumentarisches Arbeiten in realen Lebenswirklichkeiten und Subkulturen.
Herausgekommen sind Fotoserien, die einer Frage nachspüren: Wo mutet die Realität wie eine Vision oder ein Albtraum an – und wie lässt sich das auf Fotos abbilden? Und da geht es vielfach weniger unterhaltsam zu als bei einem Blick in die Stormtrooper-Fangemeinde.
In eine andere Realität steigen da Christian Henninger und Lucy Gohm. Henninger blickt in die Gesichter von Flüchtlingsfamilien, Gohm geht den Gerüchten einer Sekte des Engelswerks in Tirol nach. Wie den meisten ihrer Kolleginnen und Kollegen gelingt es den beiden, trotz heikler Ausgangslage ihre Motive einfach nur zu zeigen. Jeder Deutung enthalten sie sich. Das öffnet bei der Betrachtung den Raum zu eigener Bewertung.
Weit schweifen die Blicke der insgesamt elf Studierenden thematisch. In hoher Konzentration auf Wesentliches aber gelingt es den meisten Arbeiten, außergewöhnliche Geschichten zu erzählen.
Ausstellung: