Skifahrer starb bei Sturz
Erst spät am Abend entdeckte ein Pistenraupenfahrer den Toten. Die meisten Wintersportler verletzten sich im Februar – wenn Semesterferien sind.
SALZBURG. Schwarzer Tag auf Österreichs Skipisten: In Bad Kleinkirchheim starb ein 47-jähriger Skifahrer. Wie am Dienstag bekannt wurde, kam der Kärntner von der Piste ab, prallte gegen einen Baum und stürzte über steiles Gelände. Erst am späten Montagabend entdeckte der Fahrer einer Pistenraupe den Toten.
Im Skigebiet Gerlitzen nahe Villach prallten zwei Skifahrer zusammen. Ein Kärntner (62) erlitt dabei einen Herzstillstand. Pistenretter reanimierten ihn. Der zweite Sportler (43) aus Wien erlitt schwere Verletzungen.
In Vorarlberg sucht die Polizei nach Zeugen eines Skiunfalls in Lech am Arlberg. Bei der Bergstation des Sessellifts „Weibermahd“waren mehrere Skifahrer kollidiert. Ein 49-Jähriger erlitt schwere Hüftverletzungen.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, die Zahl der Unfälle und Todesopfer auf heimischen Pisten geht zurück. Das sagt Andreas Würtle, Geschäftsführer des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit. Das sei vermutlich auf besseres Material und Pistenpräparierung zurückzuführen. Im Winter 2014/15 verunfallten auf Österreichs Pisten und Skirouten 6219 Menschen, knapp 4200 wurden verletzt, 33 Menschen starben. 90 Prozent trugen einen Helm. Die meisten Verletzten gab es – wie in den Saisonen davor – im Februar. Das dürfte an der hohen Zahl an Wintersportlern in diesem Monat liegen. In diese Zeit fallen die Semesterferien. Würtele ruft in Erinnerung, dass der Winter heuer sehr spät begonnen hat. Bis zu Neujahr sei Skifahren nur auf beschneiten Pisten möglich gewesen. Aber auch präparierte Pisten seien wegen der hohen Temperaturen und des fehlenden Naturschnees härter und glatter geworden. „Dementspre- chend mehr und schwerere Verletzungen gibt es, weil ein Sturz schlimmere Konsequenzen hat als bei viel Naturschnee“, sagt Würtele.
Er rät, gerade in schneearmen Wintern den Belagservice und das Kantenschleifen nicht zu vernachlässigen. Auch eine gewisse körperliche Fitness hilft, Unfällen vorzubeugen. Würtele rät, bei den ersten Anzeichen von Müdigkeit mit dem Skifahren aufzuhören.
Die Hauptgründe für Unfälle sind laut Oberst Hans Ebner, Leiter der österreichischen Alpinpolizei: nicht an das Fahrkönnen angepasste Geschwindigkeit, Selbstüberschätzung und die Missachtung der FIS-Regeln. Hielten sich Skifahrer daran, käme es „mit Sicherheit zu weniger Unfällen“, sagt Ebner.
„Eine gewisse körperliche Fitness hilft.“