Schröcksnadel: „Müssen runter von dem Tempo“Als Konsequenz aus den Ereignissen des Kitz-Wochenendes will er die Kombination verlegen.
Die Sturzorgie des letzten Wochenendes war selbst noch beim Nachtslalom in Schladming das beherrschende Thema. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel machte sich so seine Gedanken: „Wir müssen runter mit dem Tempo“, meinte Schröcksnadel vor dem Nachtslalom. „Der Zuschauer erkennt ja nicht, ob einer mit Tempo 150 kommt oder nicht. Aber er erkennt, ob es eine schwierige und unruhige Strecke ist oder nicht.“Daher verteidigt Schröcksnadel den Weg, den der für die Abfahrten zuständige Kurssetzer Hannes Trinkl eingeschlagen hat. „Hannes macht einen tollen Job, das geht in die richtige Richtung.“
Dass just die vielen Schläge in Kitzbühel zu den fatalen Stürzen geführt haben, ist für Schröcksnadel dennoch kein Widerspruch. „Schläge und weniger Tempo sind in Ordnung, aber es muss auch die Sicht stimmen“, sagt er. Das war in Kitzbühel das Problem – nicht zum ersten Mal übrigens. Daher könnte sich der ÖSV-Boss vorstellen, auch am Hausberg ein mobiles Flutlicht aufzubauen. „Wenn es zu Verzögerungen kommt, dann wird es immer dunkler. Vielleicht wäre ein Flutlicht eine Abhilfe, daran wird es in Kitzbühel sicher nicht scheitern.“
Deutliche Kritik übt er aber am Programm von Kitzbühel. „Ich war immer dagegen, dass wir vor der Abfahrt noch eine Kombination einschieben. Dann habe ich zugestimmt und gesagt: Probieren wir es. Aber die Belastung wird zu groß. Svindal ist ja am Freitag schon im Kombi-Slalom gestürzt und dann auch noch leicht angeschlagen in die Abfahrt gegangen.“
Der 74-Jährige spricht auch einen weiteren wunden Punkt in seinen Augen an: Das subjektive Sicherheitsempfinden der Fahrer. „Es ist ja nicht verboten zu bremsen. Früher gab es Strohballen, heute sind die Strecken durch drei Reihen Aund B-Netze abgeschert und jeder Fahrer fährt jede Passage mit Vollgas und am Limit, auch wenn er das nicht kann.“