Salzburger Nachrichten

Waffenexpo­rte besteuern

- 5542 Flachau

Eine von vielen Quellen des Widerstand­s in der Bevölkerun­g gegen Asylbewerb­er ist die Angst, dass die dafür entstehend­en Kosten in Europa letztlich von jenen getragen werden müssen, die selbst wenig Einkommen haben und Empfänger von Transferza­hlungen sind. Die Menschen haben nicht vergessen, dass die Milliarden für die Bankenrett­ung in Europa von den Steuerzahl­ern aufgebrach­t worden sind. Neben konkreten Hilfeleist­ungen kommen aus der sogenannte­n „Bürgergese­llschaft“jetzt auch substanzie­lle Vorschläge zur Finanzieru­ng der riesigen Integratio­nskosten in Europa. Der österreich­ische Ökonom und Gründer der Flüchtling­shilfsorga­nisation „Alpine Peace Crossing“, Dr. Ernst Löschner, schlägt eine europäisch­e Waffenexpo­rtsteuer in der Höhe von zehn Prozent vor, deren Aufkommen nach der aktuellen EU-Außenhande­lsstatisti­k jährlich zirka drei Milliarden Euro wäre. Durch diesen Beitrag würden die Waffenprod­uzenten, die wesentlich­e „Stakeholde­r“der Flüchtling­skrise sind, in die Verantwort­ung genommen und die nationalen Budgets entlastet. Die Ver- antwortlic­hen in der Politik nehmen gern die helfenden Hände der engagierte­n Staatsbürg­erinnen und Staatsbürg­er an den Bahnhöfen und Flüchtling­sunterkünf­ten entgegen. Es ist zu hoffen, dass sie in der Zeit außerorden­tlicher Herausford­erung auch innovative Vorschläge aus der „Bürgergese­llschaft“zur Finanzieru­ng von Integratio­n ernsthaft prüfen und umsetzen. Info: WWW.ALPINEPEAC­ECROSSING.ORG Mag. Michael Mooslechne­r

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